PORTFOLIO

Digitale Signaturen sind eine wichtige kryptographische Methode, die die Handunterschrift bei elektronischen Dokumenten ersetzt. Vor dem Signieren ist die Komprimierung der Daten mit einer Hash-Funktion zu einem elektronischen Fingerabdruck notwendig. Neue Forschungsresultate haben gezeigt, dass die in der Praxis eingesetzten Hash-Funktionen unsicher sind, da sie erlauben, digitale Unterschriften zu fälschen. Dies hat das National Institute of Standards (NIST) veranlasst, einen weltweiten Aufruf unter dem Namen SHA-3 für die Neuentwicklung von Hash-Funktionen zu initiieren.

Ein Ziel unseres Projektes ist die Entwicklung einer neuen Hash-Funktion in Zusammenarbeit mit den beiden ETHs Zürich und Lausanne, sowie der Universität Loughborough (England), und Einreichung dieser Hash-Funktion bei SHA-3. Ein weiteres Ziel ist die eingehende Sicherheitsanalyse der eigenen und von anderen Hash-Funktionen.

Die Gebert Rüf Stiftung leistet einen substantiellen Beitrag an dieses Projekt, in welchem in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen eine neue kryptographische Methode mit breitem Anwendungspotential entwickelt wird.

Oktober 2008: Der eigene Kandidat BLAKE wurde bei SHA-3 eingereicht. Er wurde zusammen mit 50 anderen Kandidaten in die erste Runde aufgenommen.

Juli 2009: BLAKE hat es in die zweite Runde von SHA-3 geschafft.

Dezember 2010: BLAKE ist einer von fünf SHA-3 Finalisten.

Januar 2011: BLAKE wird modifiziert und noch sicherer gemacht. Eine aktuelle Dokumentation wird bei NIST (National Institute of Standards) eingereicht.

J.P. Aumasson, W. Meier, F. Mendel: Preimage Attacks on 3-Pass HAVAL and Step-Reduced MD5. Selected Areas in Cryptography 2008: 120-135;
J.P. Aumasson, I. Dinur, W. Meier, A. Shamir. Cube Testers and Key Recovery Attacks on Reduced-Round MD6 and Trivium, FSE 2009, 1-22;
J.P. Aumasson, E. Brier, W. Meier, M. Naya-Plasencia, T. Peyrin. Inside the Hypercube, ACISP 2009, 202-213;
Jean-Philippe Aumasson, Çagdas Çalik, Willi Meier, Onur Özen, Raphael C.-W. Phan, Kerem Varici: Improved Cryptanalysis of Skein. ASIACRYPT 2009: 542-559;
E. Brier, S. Khazaei, W. Meier, T. Peyrin: Linearization Framework for Collision Attacks: Application to CubeHash and MD6. ASIACRYPT 2009: 560-577;
J.P. Aumasson, J. Guo, S. Knellwolf, K. Matusiewicz, W. Meier: Differential and Invertibility Properties of BLAKE. FSE 2010: 318-332;
M. Naya-Plasencia, A. Röck, J.P. Aumasson, Y.Laigle-Chapuy, G. Leurent, W. Meier, T. Peyrin: Cryptanalysis of ESSENCE. FSE 2010: 134-152;
S. Khazaei, S. Knellwolf, W.Meier, D. Stefan: Improved Linear Differential Attacks on CubeHash. AFRICACRYPT 2010: 407-418;
L. Henzen, J.P. Aumasson, W. Meier, R. Phan: VLSI Characterization of the Cryptographic Hash Function BLAKE, IEEE Transactions on very large scale integration (VLSI) systems. Erscheint 2011;
J.P. Aumasson, G. Leurent, W. Meier, F. Mendel, N. Mouha, R. Phan, Y. Sasaki and P. Susil: Tuple cryptanalysis of ARX with application to BLAKE and Skein, ECRYPT II Hash Workshop 2011.

Artikel in der NZZ vom 25.8.2010, Simon Knellwolf, «Wettkampf der Kryptologen - Neue Hash-Funktion gesucht»
Artikel bei ETH Life vom 6.1.2011, «Kryptographen im Wettstreit»: http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/110106_Blake_su/index