PORTFOLIO

In diesem Projekt sollen durch die Analyse sozialer Netzwerke im Internet die Kommunikationsstrukturen und Aktivitäten von Schweizer Startups sowie deren organisatorische Einbettung in akademische Einrichtungen und Inkubatoren gemessen werden. Das Ziel des Projektes besteht darin, aufgrund dieser Analyse der Schweizer Startup-Szene Handlungsempfehlungen hinsichtlich des Kommunikationsverhaltens zu liefern. Soziale Netzwerkanalyse (SNA) zur Erfolgsmessung von Unternehmen hat sich in den letzten Jahren zu einem breitgefächerten Forschungsgebiet entwickelt. Einerseits ermöglicht die Messung der Netzwerkstrukturen Vorhersagen über die Leistungsfähigkeit von Organisationen, zum anderen steigert eine verbesserte Netzwerkkommunikation den Erfolg. Die Basis für die im Rahmen des Projekts zu untersuchenden Kommunikationsstrukturen von Startups stellen dabei vor allem soziale Netzwerke wie Xing, Facebook und LinkedIn dar sowie spezielle Datenbanken und Online-Foren, die sich mit dem Thema Entrepreneurship beschäftigen. Die Studie wird durch Offline-Umfragen und herkömmliche Interviews ergänzt um die Resultate aus den Online-Quellen zu validieren. Aus diesen Ergebnissen werden anschließend «Best Practices» abgeleitet, z.B. die optimale Struktur des in- und externen Kommunikationsnetz eines Startups. In einer ähnlichen Studie, welche die Firma Galaxyadvisors AG für einen Kölner Inkubator durchgeführt hat, konnten aus der Analyse der Strukturen der Alumni-Netzwerke von 12 deutschen Universitäten optimale Voraussetzungen für erfolgreiche Startup-Gründungen und einflussreiche Konnektoren abgeleitet werden.

Ziel des Projektes ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmer, Investoren, und Schweizer Universitäten zu erarbeiten. Diese Empfehlungen werden es den Gründern von Startups ermöglichen, sich optimal zu vernetzen. Investoren erhalten die Möglichkeit, basierend auf der Struktur des Kommunikationsnetzes der Gründer die Erfolgschancen des Startups abzuschätzen. Universitäten werden in die Lage versetzt, ihren gründungswilligen Absolventen optimale Vernetzungsmöglichkeiten zu bieten.

Unser Projekt hat eine hohe Wirksamkeit, indem es Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung, der sozialen Netzwerkanalyse, in wirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutende Vorgehenskonzepte umsetzt. Es weist ein hohes Transferpotential auf, da es wissenschaftliche Resultate in wirtschaftlich relevante Erkenntnisse übersetzt. Das Projekt ist auch eigenständig, weil es direkt anwendbare Handlungsempfehlungen für die Schweizer Start-Up-Szene liefert. Die Förderung durch die Gebert Rüf Stiftung ermöglicht so, den Erfolg von Schweizer Jungunternehmungen weiter zu steigern.

Das Projekt ist abgeschlossen. Neben der Entwicklung der entsprechenden Software wurde der Erfolg von Start-up's und Innovatoren mit ihrem Umgang mit sozialen Netzwerken verglichen. Insbesondere wurden die LinkedIn, Facebook und Email-Netzwerke von Swissnex Bosten analysiert; Swissnex Bosten wirkt als Drehscheibe und Bindeglied für die Zusammenarbeit zwischen schweizerischen und amerikanischen Unternehmern sowie Hochschulen. Von den angefragten 500 Mitgliedern der Swissnex-Community ergaben sich 72 LinkedIn und 31 Facebook Netzwerke mit insgesamt 22841 Kontakten, zudem wurde über einen Monat der gesamte Swissnex Email-Verkehr analysiert. Damit konnte die These gestützt werden, dass der unternehmerische oder akademische Erfolg mit der Zentralität des Akteurs korreliert. Zur Messung dieser Zentralität entwickelten wir eine spezielle «Proximity»-Metrik, mit welcher die Nähe zu Schlüsselpersonen wie beispielsweise dem Swissnex-Direktor gemessen werden kann. Daneben analysierten wir auch das Netzwerkverhalten der Schweizer Unternehmer im öffentlich zugänglichen Teil der sozialen Netzwerkplatform XING, insbesondere die 184 Teilnehmer des Ventureleader Programms.

Für die resultierenden Handlungsempfehlungen «20 Rules for Efficient (Online) Networking for Startup-Entrepreneurs» siehe Rubrik «Links».

Als weiteres Resultat steht der Schweizer Startup-Szene ein «Venture Dashboard» zur Verfügung, bestehend aus einem Monitoring mittels der im Projekt entwickelten Internetplattform Condor 3.0 bezüglich den «20 Regeln für das (online) social Networking». Die praktische Verwendung des «Venture Dashboards» dem zugehörigen Prozess wird der Schweizer Startup-Szene unentgeltlich angeboten. Galaxyadvisors und das Institut für 4D-Technologien (i4Ds) bieten Jungunternehmern einen eintägigen Intensivkurses am i4Ds an, in welchem diese ihr eigenes E-Mail, Facebook und LinkedIn Netzwerk quantitativ analysieren bezüglich den 20 zusammenstellten Handlungsempfehlungen. Galaxyadvisors und das i4Ds freuen sich, Jungunternehmern einen ersten Kurs im Februar 2013 gratis anzubieten:

Workshop «Venture Dashboard»: Donnerstag, 28. Februar, Hochschule für Technik FHNW, Brugg/Windisch

Für Detailinformationen und Anmeldungen kontaktieren Sie bitte: pgloor@galaxyadvisors.notexisting@nodomain.comcom oder manfred.notexisting@nodomain.comvogel@fhnw.notexisting@nodomain.comch

20 Rules for Efficient (Online) Networking for Startup-Entrepreneurs
Gloor P. (2010): Coolfarming: Turn Your Idea into the next Big Thing, AMACOM, New York, ISBN-13: 978-0-8144-1386-9;
Nann S., Krauss J.S., Schober M., Gloor P., Fischbach K., Fuehres H. (2010): The Power of Alumni Networks - Success of Startup Companies Correlates with Online Social Network Structure of its Founders. CCI Working Paper 2010-001. Available at: papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm;
Gloor P., Dorsaz P., Fuehres H. (2011): Analyzing Success of Startup Entrepreneurs by Measuring their Social Network Distance to a Business Networking Hub. Proceedings 3rd Intl. Conf on Collaborative Innovation Networks COINs 2011, Sept. 8-10, Basel, Switzerland http://www.ickn.org/documents/COINs11_Swissnex.pdf;
Gloor P., Dorsaz P., Fuehres H., Vogel M. (2012): Choosing the Right Friends - Predicting Success of Startup Entrepreneurs and Innovators Through Their Online Social Network Structure. IJODE International Journal of Organisational Design and Engineering, vol. 2, no. 4. 2012.

4. Oktober 2012, «Die Kunst des idealen Vernetzens», bazonline.ch
1. Oktober 2012, «Die virtuelle Welt ist ein Spiegel der realen», tagesanzeiger.ch