PORTEFEUILLE

Vor gut 20 Jahren wurden die Schweizer Fachhochschulen gegründet. Die formulierten Ziele lauteten: die Berufsausbildung aufwerten, Schweizer Fachkräfte für den internationalen Markt fit machen und gleichzeitig die hiesige Wirtschaft stärken – über die Sicherstellung von genügend Fachkräften.

Neuere Evaluationen der Fachhochschullandschaft zeigen: Das ist in vielen Bereichen gelungen. Blickt man vor allem auf die naturwissenschaftlich-technischen Fachbereiche, sind diese nicht nur gut aufgestellt, sondern fördern auch nachweislich die Innovation am Standort. Im Bereich der Medizinaltechnik gehört die Schweiz zu den führenden Märkten, auf dem «Global Innovation Index» belegt sie seit mehreren Jahren den Spitzenplatz. Mit Abschlüssen von Fachhochschulen gelingt es den allermeisten Absolventen, eine dauerhafte Anstellung mit passendem Lohn zu erhalten. Komplizierter sind Evaluation und Messung von Innovation und ausgeschöpften Potentialen in den neueren Studiengängen aus den künstlerischen und sozialen Bereichen. Die Zusammenarbeit mit Praxispartnern gestaltet sich hier schwieriger und die Diversität der Disziplinen verunmöglicht eine «One-Size-Fits-All»-Evaluation analog zu den technischen Fachbereichen.

Die zentralen Fragen, an denen sich das Projekt rund um das Thema Fachhochschule widmen will, sind: Wie wird Forschung und Innovation in den verschiedenen Fachbereichen definiert? Wo und warum entsteht hier «soziale Innovation», welche Möglichkeiten bietet diese Wirtschaft und Gesellschaft kurz- und langfristig? Wie stellen sich Arbeitgeber auf neu entstehende Profile der Ausgebildeten ein, was tragen sie zur Weiterentwicklung bei? Wie entwickeln und schärfen sich die Profile von Universitäten und Fachhochschulen in einem zunehmend dynamischen Spannungsfeld? Braucht es mehr Marktorientierung? Wie gewährleistet man den Zugang der Fachhochschulen zur Forschungsförderung?

Ziel des Dossiers im Schweizer Monat ist es, Auskunft zu geben zu den Zukunftspotenzialen der Schweizer Fachhochschulen.

Das Projekt respektive die aus ihm resultierende Publikation fungiert als Scharnier zwischen akademischem Wissen und neugieriger Zeitgenossenschaft, indem es interessierten Lesern jenseits wissenschaftlicher Expertenkreise die Möglichkeit bietet, sich auf profunde und kompakte Weise mit der Institution Fachhochschule, ihren Projekten und ihren Machern auseinanderzusetzen.