PORTEFEUILLE

Présentation des projets sur le site web

Chaque projet soutenu par Gebert Rüf Stiftung est présenté sur le site web de la fondation avec en particulier les données de base du projet. Par cette publication, la fondation informe sur les résultats du soutien accordé et contribue à la communication scientifique au sein de la société.

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Miliz-Schweiz - zwischen Gestalten und Verwalten

Rédaction

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Coopération

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: ETHZ

Données de projet

  • Numéro du projet: GRS-050/08 
  • Subside accordé: CHF 50'000 
  • Consentement: 28.01.2009 
  • Durée: 11.2009 - 11.2010 
  • Champs d'activité:  Pilotprojekte, 1998 - 2018

Direction du projet

Description du projet

Das Schweizer Milizsystem ist angesichts seiner breiten Verankerung weltweit einzigartig. Während sich in anderen europäischen Ländern die gewählten Ehrenämter mit einem gewissen «Amtszwang» wenige Bereiche, wie etwa das Schöffenamt, zurückgezogen hat, werden in der Schweiz viele öffentliche Wahlämter von den Bürgern nebenberuflich geleistet. Zur Miliztätigkeit in der politischen Gemeinde liegen keine aktuellen Studien vor, welche die zugrundeliegenden Motive und die Gestaltung der Tätigkeiten und des organisationalen Umfelds empirisch untersuchen. Aufgrund des breiteren Aufgabenspektrums der Gemeindebehörden erwarten wir sowohl ein ausgeprägteres Gestaltungsmotiv als auch grössere Gestaltungsspielräume in der politischen Gemeinde als in der Schul- bzw. Kirchengemeinde. Inwiefern diese Miliztätigkeiten «öffentliche Angelegenheiten» oder «öffentliche Geschäfte» (Arendt, 1967) darstellen, inwiefern also politisch „gehandelt“ werden kann oder doch nur notwendige «Verwaltungsarbeit» übernommen werden darf, ist eine Frage, die wir empirisch zu klären versuchen.
Auf Basis einer schriftlichen Befragung von Miliztätigen in Behörden der politischen Gemeinde soll das geplante Projekt gesicherte Erkenntnisse für die Praxis zur Verfügung stellen. Innovativ ist dabei die psychologische Perspektive: Die Miliztätigen werden zu ihren Motiven, Bewertungen, Belastungen und zur Zufriedenheit befragt. Das Projekt verbindet grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn mit Praxisnutzen (motivationsförderliche Gestaltung von Tätigkeiten und Behördenstrukturen).

Quelles sont les particularités de ce projet?

Die Gebert Rüf Stiftung finanziert und begleitet die gesamte Studie und schliesst damit eine Lücke in unserer Forschung zur Miliztätigkeit: Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft, die Bildungsdirektion und das Gemeindeamt des Kantons Zürich sowie der Kirchenrat der ev.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich förderten im Vorfeld Studien zur Miliztätigkeit in den kommunalen Schulbehörden sowie den Kirchgemeinden des Kantons Zürich.

Etat/résultats intermédiaires

Die Studie zur Miliztätigkeit in politischen Gemeinden konnte mittels einer schriftlichen Befragung zeigen, dass die Gestaltung der Tätigkeiten und des organisationalen Umfelds zentrale Grössen in der Erklärung von Zufriedenheit und Belastung der Behörde darstellen. Zudem konnten zwei Motivationsgruppen identifiziert werden: für instrumentell motivierte Personen, denen das Milizamt als Weg zu persönlichem Wachstum (im Sinne einer Karrieremöglichkeit, der Kompetenzerweiterung oder der Ausweitung des sozialen Netzwerks) erscheint, sorgen eine bereichernde Tätigkeitsform sowie das professionelle und effiziente Arbeiten der Behörde für Zufriedenheit und wirken Belastungen entgegen. Für expressiv motivierte Personen hingegen, die als Beweggründe zum Milizamt den Ausdruck politischer Einstellungen und Bewirkung gesellschaftlicher Veränderungen nennen, sind persönliche Bestätigung sowohl von privater als auch von professioneller Seite sowie ein guter Zusammenhalt im Team zentral. Dies macht insbesondere vor dem Hintergrund des in den politischen Behörden üblichen Konkordanz-Prinzips (Entscheidungen müssen gemeinsam gefällt werden) Sinn, da die eigene Meinung bei einem schlechten Zusammenhalt auch schlechter durchgesetzt werden kann, was wiederum als Belastung erlebt wird. Die Resultate sprechen insgesamt für die Berücksichtigung von Tätigkeits- und Organisationsmerkmalen in der Erforschung und Gestaltung frei-gemeinnütziger Tätigkeiten.
Die Studie wurde im Oktober 2010 abgeschlossen. Der Bericht soll in ein Buch zur Schweizer Miliztätigkeit integriert werden.

Publications

Kussau, Güntert, Roeck-Padrutt, Oertel & Wehner (2007): «Milizsystem zwischen Freiwilligkeit und Erwerbsarbeit» – Zürcher Beiträge zur Psychologie der Arbeit, Heft 1/2007 (ISSN 1662-064X);
Wehner, Roeck-Padrutt, Güntert & Golüke (2007): «Route 4: Miliz-Schweiz- ein Vergleich von Einstellungen und Bewertungen in der Kirchen- und Schulpflege aus Sicht der Miliztätigen» - Zürcher Beiträge zur Psychologie der Arbeit, Heft 2/2007 (ISSN 1662-064X).
Beide Texte stehen unter http://www.pda.ethz.ch/news/projects zur Verfügung.

Revue de presse

noch keine

Personnes participant au projet

Dr. Stefan Tomas Güntert, sguentert@ethz.notexisting@nodomain.comch
lic. phil. Susan van Schie, svanschie@ethz.notexisting@nodomain.comch
lic. phil. Jeannette Oostlander, joostlander@ethz.notexisting@nodomain.comch

Dernière mise à jour de cette présentation du projet  24.10.2018