Redaktion
Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.
Kooperation
Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Staatssekratariat für Bildgung, Forschung und Innovation; Russian State University for the Humanities, Moscow, Russia; University Nijmegen, The Netherlands; Interfakultäres Institut für Ost- und Ostmitteleuropa IIOOE der Universität Freiburg
Projektdaten
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Projekt-Nr: GRS-005/11
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Förderbeitrag: CHF 100'000
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Bewilligung: 25.01.2011
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Dauer: 03.2013 - 07.2013
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Handlungsfeld:
ASCN, 2009 - 2018
Projektleitung
Projektbeschreibung
Die Region des Südkaukasus ist seit Jahrhunderten in der Gefahr, zum Spielball der sie umgebenden Grossmächte zu werden. Strategisch und ökonomisch wurde die Bedeutung der Region in jüngster Zeit wieder einmal neu entdeckt ohne dass sich daraus eine stabile Konstellation von Nationalstaaten im modernen Sinn entwickelt hätte. Nach dem Krieg um Südossetien 2008 sind gegenwärtig die Ländergrenzen (bis auf die Konfliktregion Bergkarabach) einigermassen stabil. Im Vergleich zum Nordkaukaus (v.a. Tschetschenien) ist die politische Situation berechenbarer geworden, die ungefestigten demokratische Strukturen bei gleichzeitiger starker Orientierung an der westlichen Kultur (insbesondere in Georgien) erlauben es jedoch nur begrenzt, von einer Entspannung und Stabilisierung zu sprechen.
In dieser Situation ist es vielversprechend, den Kulturfaktor Religion stärker in den Blickpunkt sozialwissenschaftlicher Analyse zu nehmen. Der Forschungsfokus richtet sich auf die kulturelle Konstruktion und diskursive Verankerung der zentralen Gesellschaftskategorien Religion, Demokratie und Nation in den drei Südkaukasusstaaten Armenien, Georgien und Aserbaidschan. Diese Grössen bilden ein komplexes Wertsystem, das einerseits von internen Faktoren (politische, religiöse und kulturelle Traditionen, Sowjetprägung usw.) und andererseits von externen Faktoren (Forderungen von internationalen Organisationen, internationale Beziehungen, Globalisierungseffekte) determiniert wird. Die Wechselwirkung dieser Faktoren und ihre Bedeutung in Hinblick auf die politische Stabilisierung in Armenien, Georgien und Aserbaidschan werden im Projekt komparativ und interdisziplinär analysiert.
Das Projekt hat das Ziel, Kenntnisse über den Zusammenhang von Religion, Politik und Nation zu erarbeiten, einem nationalen und internationalen Publikum zur Diskussion zu stellen und dadurch die sozialwissenschaftliche Forschung in den beteiligten Ländern zu stärken.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Das Projekt fördert 2013 exzellente Nachwuchswissenschaftler aus dem Südkaukasus und versteht sich damit als Beitrag zum capacity building. Insbesondere die extrem angespannte politische Beziehung zwischen Aserbaidschan und Armenien ist eine Herausforderung für das Projekt.
Stand/Resultate
Von Juli 2011 bis Dezember 2012 wurde das Projekt durch das Staatssekretariat für Bildung und Forschung gefördert. Dabei wurden folgende Aktivitäten durchgeführt.
2-4 April 2011 Search Conference in Tbilisi
1 July 2011 Start of the project and stipends
13-15 September 2011 Interim Workshop of the research team «International Dimension» in Yerevan
25-26 September 2011 Interim Workshop of the research team «Culture and Democracy» in Tbilisi
29 Nov - 1 Dec 2011 Interim Workshop of the research team «Education and Nation» in Tbilisi
3-4 December 2011 Interim Workshop of the research team «Religion and Politics» in Tbilisi
2-6 May 2012 Conference (Ankara)
15-19 October 2012 Workshop (Nijmegen)
2-5 May 2013 Conference in Tbilisi
Der vorläufige Abschluss der ersten Forschungsphase im Mai 2013 bildet die Grundlage für die Vernetzung der Arbeitsergebnisse und die Planung der Publikation.
Publikationen
«Religion, Nation and Democracy in the South Caucasus; Agadjanian Alexander, Jödicke Ansgar, Van der Zweerde Evert; Routledge, London und New York 2014.
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Ansgar Jödicke, project leader, Université de Fribourg
ansgar.notexisting@nodomain.comjoedicke@unifr.notexisting@nodomain.comchAlexander Agadjanian, Russian State University for the Humanities, Moscow, Russia
Bayram Balci, Carnegie, USA
Ayça Ergun, Ankara, Turkey
Katharina Hoffmann, Birmingham, UK / St. Gallen, Switzerland
David Hovhannisyan, Yerevan, Armenia
Andrey Makarychev, Nizhny Novgorod, Russia / Berlin, Germany
Ulrich Schmid, St. Gallen, Switzerland
Nona Shakhnazaryan, St. Petersburg, Russia
Evert van der Zweerde, Radboud University Nijmegen, The Netherlands
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 30.07.2020