Innovationsfonds für multimedialen Journalismus


Die Gebert Rüf Stiftung und die Fondation Leenaards fördern mit dem Innovationsfonds den wissenschaftsbasierten multimedialen Journalismus. Als Schwerpunkt des «Scientainment»-Programms setzt sich die Initiative zum Ziel, multimediale Formate im Schweizer Journalismus stärker zu verankern. Der Fonds ist mit einer halben Million Franken dotiert und offen für Ko-Finanzierungen. Mit diesen Fördermitteln werden gemischte Teams aus Journalist:innen, Designer:innen und Programmier:innen unterstützt. Projektanträge können vierteljährlich eingereicht werden.

Anforderungen

Antragsberechtigt sind alle qualifizierten, in der Schweiz arbeitenden Medienschaffenden, die sich gesellschaftsrelevanten Themen wissenschaftlich annehmen und mit redaktionsinternen oder externen Designer:innen und Programmier:innen ein Team bilden – unabhängig davon, ob sie freischaffend sind oder einer Redaktion angehören. Entscheidend ist die Open Access-Publikation der Multimedia-Beiträge in einem Schweizer Online-/Print-Medium, das über die eigenen Kanäle potentiell die breite Bevölkerung erreicht. «Wissenschaft» umfasst alle relevanten Themen aus Wissenschaft, Gesellschaft oder Politik, sofern sie wissenschaftlich fundiert behandelt werden. 

Förderkriterien

Die Förderbeiträge des Innovationsfonds dienen dem Anschub (1. Phase) und der Skalierung (2. Phase) neuer multimedialer Erzählformate. Das Förderbudget deckt die Lohnkosten der Teammitglieder sowie die Produktionskosten. Es wird erwartet, dass sich die Redaktionen finanziell beteiligen, insbesondere am Programmierungs- bzw. IT-Aufwand. 

Mit einer Anschubfinanzierung (1. Phase) von rund CHF 20'000 werden journalistische Beiträge unterstützt, die 

  • gesellschaftsrelevante (Alltags-)Themen aufgreifen und durch die Open Access-Publikation in einem Schweizer Online- und allenfalls Print-Medium potentiell ein breites Publikum ansprechen; 
  • aufgrund des verbindlichen Bekenntnisses der Redaktion dazu beitragen, Multimedia-Formate strukturell zu verankern, u.a. durch eine Institutionalisierung der teamübergreifenden Zusammenarbeit; 
  • einen Impact erzielen, der quantitativ erfasst werden kann (i.e. Page-Views, Engaged Minutes, Average Reading Time, evtl. Bewertungen); 
  • Mobile- und Social Media-Formate sowie Modularisierungen im Sinne von Vertiefungsmöglichkeiten von Anfang an mitberücksichtigen; 
  • vorzugsweise Analyse, Kritik und Einordnung mit der Präsentation konstruktiver Lösungsansätze verbinden («solution journalism»). 

Mit zusätzlichen Skalierungsbeiträgen (2. Phase) von max. CHF 100'000 werden Multimedia-Formate unterstützt, die erfolgreich pilotiert wurden und nachhaltig verankert werden können. Voraussetzung ist, dass sich die Redaktionen mit mindestens 50% an den Skalierungskosten beteiligen.  

Prozesse

Anträge für Pilot- und Skalierungsprojekte können mit dem betreffenden Formular (max. 2-3 Seiten) über das Webportal vierteljährlich zu den Eingabefristen der Gebert Rüf Stiftung (1. Februar, 1. Mai, 1. September, 1. Dezember) eingereicht werden. Orientieren Sie sich an den Leitlinien zur Einreichung eines Projektantrags. 

Die Gesuche werden durch ein unabhängiges  Evaluationsgremium bestehend aus ausgewiesenen Kenner:innen des Schweizer Journalismus geprüft, namentlich Alexandra Stark, Angelika Jacobs, Mehdi Atmani und Thomas Häusler. Der finale Förderentscheid wird für Anschubfinanzierungen in der Regel innerhalb eines Monats ab Projekteingabe kommuniziert; bei Skalierungsbeiträgen dauert der Evaluations- und Entscheidprozess 3 Monate.

Abgeschlossene Projekte

David Bauer und Sabrina Weiss (Redaktion), Klima-Kipppunkte (Republik): Das Projekt macht das komplexe und wichtige Thema der Kipppunkte im Klimasystem auf einfache Art und Weise zugänglich: videobasiert, dem Vorwissen des Publikums angepasst, unterhaltsam und einprägsam. 

 

Auskunft
Dr. Marco Vencato, Programmleiter, Mobile 076 542 60 73, marco.notexisting@nodomain.comvencato@grstiftung.notexisting@nodomain.comch