Lösen wir die Handbremse!

Haben wir Stiftungen eine digitale Blockade?

18. September 2024

Gemeinnützige Stiftungen sind eine unabhängige Kraft, die mit ihrer Expertise und ihren Ressourcen neben Staat und Wirtschaft zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen und die Pluralität in unserem Land stärken. Stiftungen können Initiativen und Projekte anstossen, die (noch) nicht mehrheitsfähig sind. Sie können Risiken eingehen, auf Lücken und Chancen hinweisen und mithelfen, diese bestmöglich zu nutzen. So machen sie einen entscheidenden Unterschied – und das mit (verglichen mit Staat und Wirtschaft) relativ bescheidenen Mitteln. 

Wirkungsvolle Förderung heisst in der richtigen Lücke den grösstmöglichen Beitrag zur Lösung einer gesellschaftlichen Herausforderung leisten. Wir sind also immer auf der Suche nach der richtigen Förderlücke und den wirkungsvollsten Projekten.

Wirkungsvolle Förderung braucht deshalb eine fokussierte Ausrichtung unserer Mittel und gute Koordination. Das tun wir im Sektor gewissenhaft, aber oft mit vorsintflutlichen und zu wenig effizienten Werkzeugen. Anders gesagt: Wir verschwenden zu viele Ressourcen für das Matching zwischen Projekten und Stiftungen, diese Ressourcen könnten stattdessen für die eigentliche Wirkung der Förderprojekte eingesetzt werden. Ähnlich aufwändig und langsam ist die Koordination unter den Stiftungen. Weil zeitgemässe digitale Lösungen die Ausnahme sind und nicht die Regel. 

Wie viele Ressourcen gehen dabei verloren? Schätzungen gehen von 10-15% aus. 10% bei den Projektträgern, 5% bei den Stiftungen. Bei der Gebert Rüf Stiftung wären das CHF 1.5-2 Mio. pro Jahr. 

Im digitalen Zeitalter ist das nicht mehr State of the Art. Daran sollten wir arbeiten. Mit StiftungSchweiz haben wir inzwischen eine gemeinsame Plattform geschaffen, die hier ansetzt. Sie kann ein Themen- und Clustermapping liefern, das Lücken aufzeigt. Sie kann das Scouting geeigneter Initiativen und Projekte erleichtern. Sie unterstützt Kooperationen, Zusammenarbeit und Austausch mit geeigneten Instrumenten. Mehr Kooperation: Ein Wunsch, der Jahr für Jahr zuoberst auf der Liste von vielen Stiftungen steht.

Warum tun wir uns nur so schwer mit der Umsetzung? Nehmen wir für uns nicht in Anspruch, die Zukunft zu gestalten? Wir sind doch die mutigen Innovatoren! Im Branchenverband Swiss Foundations stehen wir als Mitglieder für «Sichtbarkeit, Zugänglichkeit, Nachvollziehbarkeit». Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, digital vorwärts zu machen.

Wie lösen wir am besten die Handbremse und digitale Blockade? Was meint ihr?

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