Redaktion
Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.
Kooperation
Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Bundesamt für Kultur; Lotteriefonds des Kantons Solothurn und weiterer Kantone; Loterie romande; Ernst Göhner Stiftung; Däster-Schild Stiftung; Werner H. Spross-Stiftung; Rentsch Stiftung; Fondation SUISA; Landis & Gyr Stiftung; Gemeinden, Unternehmen, Verbände und private Gönner.
Projektdaten
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Projekt-Nr: GRS-008/18
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Förderbeitrag: CHF 200'000
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Bewilligung: 24.04.2018
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Dauer: 06.2018 - 05.2019
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Handlungsfeld:
Scientainment, seit 2013
Projektleitung
Projektbeschreibung
Das Projekt «1918.CH - 100 Landesstreik» hat sich zum Ziel gesetzt, einer breiten Bevölkerung aufzuzeigen, wie der Landesstreik von 1918 die Entwicklung der Schweiz im 20. Jahrhunderts geprägt hat. Trotz der immensen Bedeutung dieser schwersten politischen Krise des Schweizer Bundesstaats ist das Ereignis heute fast vergessen und wird auch in den Schulen kaum mehr vermittelt. Hingegen haben sich seit einigen Jahren viele innovative Forscher und Forscherinnen des Themas angenommen. An Schweizer Universitäten wurden neue Forschungsprojekte zum Landesstreik lanciert, wissenschaftliche Tagungen werden durchgeführt und die Archive nach neuen Dokumenten zum Streik durchforstet. In einer Inszenierung mit Musik, Chor, Bewegung und Text konnte das Projekt «1918.CH - 100 Landesstreik» diese neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse der breiten Bevölkerung vermitteln.
Das nationale und mehrsprachige Theaterereignis zum 100. Jahrestag des Landesstreikes wurde im Sommer 2018 in Olten zur Aufführung gebracht. Die für die heutige Schweiz prägenden Geschehnisse in allen Landesteilen wurden dabei in Erinnerung gerufen und nach heutigem Forschungsstand beleuchtet und dargestellt. Die textliche Vorlage orientierte sich eng an den Originaldokumenten, schuf aber mit Theatermitteln inhaltliche Zugänge auf unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen. Das Theaterereignis in Olten beabsichtigte kein Reenactment, sondern zeigte den Landesstreik als Eskalation der sozialen Gegensätze in der Schweiz und gleichzeitig als wichtige Zäsur auf dem Weg zu einer konsensorientierten politischen Verhandlungskultur.
Mehr als hundert Spieler/-innen und Sänger/-innen brachten die Inszenierung über den Landesstreik zur Aufführung. Aus der ganzen Schweiz reisten zudem während der Vorstellungen Theatergruppen nach Olten und brachten jeweils eine Szene aus ihrer Region in die von den Solothurner Mitwirkenden dargestellte Rahmengeschichte ein.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Die Konzeption der Inszenierung, in der 20 Gruppen aus der ganzen Schweiz einen Auftritt erhalten, eignet sich hervorragend, um die verschiedenen Perspektiven auf den Landesstreik und die zum Teil lokal geprägte, aktuelle Forschung zum Landesstreik einer breiten Bevölkerung zu vermitteln. Der Ansatz, verschiedene Szenen aus allen Landesteilen in eine Gesamtproduktion zu integrieren, ist absolut neu und innovativ. Der Zugang zur Kultur wird durch eine sehr breite Einbindung von Spielenden gefördert.
Die Vermittlung neuester Forschung im Medium des Theaters stellt insgesamt eine äusserst kreative Art der Wissenschaftskommunikation dar; Scientainment in seiner besten und unterhaltendsten Form.
Stand/Resultate
Dank der engen Kooperation mit einer Vielzahl von Historikerinnen und Historikern gelang es dem Theaterprojekt «1918.CH - 100 Landesstreik», neuste wissenschaftliche Forschungsergebnisse zum Landesstreik direkt ins Stück einfliessen zu lassen.
Mehr als 460 Spielerinnen und Spieler aus der ganzen Schweiz haben am Theater mitgewirkt und die Inszenierung über den Landesstreik zu einem Grosserfolg gemacht. Mit den Gestaltungsmitteln der Bühnenkunst hat 1918.CH die für die Schweiz prägenden Geschehnisse für weite Bevölkerungskreise anschaulich und verständlich gemacht. Die 27 Vorstellungen waren von Beginn an bis zur letzten Zusatzvorstellung vollständig ausverkauft. Insgesamt haben 14'600 Personen die Inszenierung gesehen. Abend für Abend führte das Engagement der nichtprofessionellen Spielerinnen und Spieler, Sängerinnen und Sänger zu Momenten von einer Intensität, wie man sie auch im Theater selten erlebt.
Der Landesstreik, an dem sich die Geister seit hundert Jahren geschieden haben und den man am liebsten verdrängte, ist durch die Inszenierung in die Mitte der Gesellschaft zurückgekehrt.
Publikationen
Dezember 2018: Peter Gomm, Das Theater zum Landesstreik "1918.CH". Nationales Ereignis mit regionaler und lokaler Beteiligung in der Alten SBB-Hauptwerkstätte in Olten. In: Oltner Neujahrsblätter 77, 2018, S. 36-40.
Medienecho
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 11.10.2019