Projektbeschreibung
Das Projekt hat einen Vorläufer bei der Gebert Rüf Stiftung, indem es aus der Begleitung von GRS-031/02 («Foundation Excellence») entstanden ist. Allerdings soll es nicht einfach lückenlos an jenes Promotions-Doppelprojekt anschliessen: Geplant ist der Aufbau eines interdiszipinären universitären, schweizerischen Forschungs- und Kompetenzzentrums, das neben Stiftungsrecht (bisherige Ansätze) und Stiftungsmanagement (neuer Ansatz) auch den innovativen Einbezug der Disziplinen Geschichte, Psychologie, Soziologie, Finanzwirtschaft und Kommunikation suchen soll. Das Zentrum soll im Rahmen von SwissFoundations ausgeschrieben werden und gemeinsam von einer Gruppe von Stiftungen anschubfinanziert und getragen werden.
Ziel: Verankerung von Forschung, Vernetzung und Weiterbildung zu theorie- und praxisrelevanten Fragen des Stiftungswesens und der Philanthropie. Für die Entwicklung des von der Gebert Rüf Stiftung angeschobenen Handlungsfelds «Stiftung Schweiz» wichtiges Projekt - vgl. Hebelwirkung.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Der Aufbau eines universitären Kompetenzzentrums für Stiftungswesen und Philanthropie ist ein für den Stiftungsstandort Schweiz wesentliches Unterfangen. Im Zuge der Professionalisierung und Internationalisierung des Stiftungswesens kann sich ein gut im In- und Ausland abgestütztes Hochschulinstitut mit seiner angewandten Forschung zu einer treibenden Kraft entwickeln.
Stand/Resultate
Mit dem Entscheid der Jury für die Kandidatur der Universität Basel konnte SwissFoundations, der Verband der Schweizer Förderstiftungen, die öffentliche Ausschreibung im Frühjahr 2008 erfolgreich abschliessen. Die Finanzierung des neuen «Centre for Philanthropy Studies (CEPS)» ist breit abgestützt. Neben der Gebert Rüf Stiftung beteiligen sich folgende Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen am Aufbau des Zentrums: Avina Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Karl und Sophie Binding Stiftung, Christoph Merian Stiftung, Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige GGG Basel. Mit der Leitung des Zentrums wurde Prof. Dr. Georg von Schnurbein betraut. Das CEPS wurde offiziell am 26./27.11.2008 eröffnet, im Rahmen des 8. Schweizer Stiftungssymposiums.
2012 hat sich das CEPS darauf konzentriert, die bestehenden Projekte und Leistungsangebote weiterzuentwickeln und organisch zu ergänzen. In der Forschung kommen die Ergebnisse der vor zwei bis drei Jahren gestarteten Projekte in die Disseminationsphase. In der Reihe CEPS Forschung und Praxis erschienen neben dem Schweizer Stiftungsreport zwei Studien, die von externen Autoren erstellt wurden. Unter der Leitung der Freien Universität Amsterdam wird in den kommenden Jahren ein von der EU-Kommission finanziertes Projekt zu Forschungsförderstiftungen durchgeführt. Dies spiegelt die wachsende internationale Anerkennung des CEPS genauso wie die Einladung in das Conference Committee der World Conference der International Society for Third Sector Research und zur Ditchley Conference über die Zukunft der Philanthropie.
In der Weiterbildung entwickeln sich die Lehrgänge gut und finden zunehmend Anklang in der Praxis. Eine logische Erweiterung des Angebots war die erstmalige Durchführung eines «Cours intensif en gestion des fondations donatrices». Mit «Philanthropie am Morgen» hat sich das CEPS als Informations-Plattform zum NPO-Sektor im Raum Basel etabliert. Damit wird physisch fortgesetzt, was digital durch die Homepage bereits erreicht worden ist: das CEPS ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Fragen zu Philanthropie und Stiftungswesen in der Schweiz.
Organisatorisch und strukturell befasst sich das CEPS mit der Gestaltung der eigenen Zukunft, um den Fortbestand über die nun auslaufende Anschubphase zu sichern.
Publikationen
2012 erschienen:
Von Schnurbein, G.: Dachverbände als Instrument der Non-Profit Governance, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Jg. 13, Nr. 1, 2012, S. 50-61;
Studer, S./ von Schnurbein, G.: Organizational factors affecting volunteers: a literature review on volunteer coordination, in: Voluntas, available online, 2012;
von Schnurbein, G./Fritz, T.: Foundation Governance im Kontext von Reputation und Legitimation, in: Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen (ZögU), Heft 1/2012, S. 60-74;
Eckhardt, B./ Jakob, D./ von Schnurbein, G.: Der Schweizer Stiftungsreport 2012, CEPS Forschung und Praxis Bd. 6, Basel: CEPS, 2012;
von Schnurbein, G./ Wiederkehr, D.: Freiwilligenarbeit zwischen Freiheit und Profes-sionalisierung – Die Europäische Freiwilligenuniversität 2011 in Basel, in: Baldas, E./ Nuno Mayer, J./ Roth, R.A. (Hrsg.): Freiwillig. Etwas bewegen!, Freiburg: Lambertus, 2012, S. 137-144;
von Schnurbein, G.: Gutes tun ist gut genug!? Philanthropie zwischen Mission und Management,in: Wirtschaftsethik kontrovers – Positionen aus Theorie und Praxis, Zürich: Pano, 2012, S. 159-179;
Müller, K./ Zöbeli, D.: Die Honorierung der obersten Leitungsorgane von Nonprofit-Organisationen – eine Situationsanalyse und Diskussionsgrundlage, CEPS Forschung und Praxis Bd. 5, 2012;
Fivian, M.: IKS (Internes Kontrollsystem) bei gemeinnützigen Stiftungen in Liechten-stein als stiftungsrechtliche Rahmenbedingung und Führungsinstrument, CEPS For-schung und Praxis Bd. 7, 2012.
Medienecho
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 18.01.2024