Projektbeschreibung
Die Stiftung Science et Cité will mit diesem zweijährigen Pilotprojekt das Potenzial von Social Media und digitaler Interaktion im Dienste der Wissenschaftskommunikation austesten. Ziel ist es, aus einer hochschulübergreifenden Perspektive ein wissenschaftsfernes Publikum mit Forschung in Berührung zu bringen und dessen Hemmschwelle gegenüber den Wissenschaften zu senken. Als modellhafte Zielgruppe werden Lehrlinge über Scientainment, Influencer Marketing, niederschwelligen Wissenschaftsdialog sowie gezielte Aktionen in ihrem Lebensumfeld angesprochen. Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit den Akademien der Wissenschaften Schweiz und dem Schweizerischen Nationalfonds durchgeführt.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Das Projekt hat zwei Alleinstellungsmerkmale: Erstens steht die Zielgruppe Lehrlinge bei Universitäten und Hochschulen nicht im Fokus, und auch Wissensmagazine und -sendungen sprechen sie kaum je direkt an. Zweitens soll das Projekt nicht – wie sonst oft in der Wissenschaftskommunikation – direkt Werbung für die Universitäten und Hochschulen machen und auch nicht primär auf Wissensvermittlung ausgerichtet sein. Vielmehr geht es darum, das Vertrauen der Zielgruppe in die Wissenschaften über Personen, Storytelling und Scientainment zu stärken und mit ihnen in einen Dialog zu treten.
Stand/Resultate
Um das Potential und die Grenzen der digitalen Interaktion für die Wissenschaftskommunikation auszutesten, hat sich das Projektteam auf mehrere Formate konzentriert, bei denen unterschiedliche Medien und Herangehensweisen ausprobiert wurden. Durch Umfragen und Interviews bei der Interaktionsgruppe konnte das Projektteam die digitalen Plattformen, die Interessen und die Bedürfnisse der Berufslernenden klären und analysieren. Aus diesem Grund entstand der Instagram-Kanal mit dem fiktiven Charakter der Professorin Dr. Fuchs. Unterschiedliche Inhalte und Formate rund um die Wissenschaft und Forschung konnten konzipiert, umgesetzt und evaluiert werden. Durch die niederschwellige Kommunikation wird die Neugier für Forschung und Wissenschaft geweckt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf den Wettbewerben, bei denen die Lust am Mitdenken gesteigert wird.
Da viele Berufslernende das Landi Wetter App installiert haben, ist eine Zusammenarbeit mit der Landi Schweiz zum Thema “Bauernregeln” entstanden. Insgesamt sechs Videos mit 10 Berufslernenden der Landi und zwei Wissenschaftler:innen vom Technorama Winterthur konnten produziert werden. In den Videos stellen sich die Berufslernenden gemeinsam mit Forschenden kniffligen Fragen zu jeweils einer Bauernregel und prüfen diese auf ihre Wissenschaftlichkeit. Die YouTube Videos sind auf der Landi Wetter App, in den Landi Newslettern, auf der Webseite der Landi und den Social Media Kanälen von Science et Cité ersichtlich. Jeden Monat erscheint eine passende Regel. Bisher wurden insgesamt vier Videos veröffentlicht, welche durchschnittlich 14 000 Aufrufe erzielen konnten. Hierbei haben die starken Kanäle der Landi zu einer Erhöhung der Reichweite geführt. Durch die Zusammenarbeit mit einem wirtschaftlichen Unternehmen wie der Landi Schweiz konnte eine nicht-akademische Zielgruppe auf innovative Art erreicht werden.
Nebst Bauernregeln-Videos findet sich auf dem YouTube Kanal von WuDu! eine Videoreihe namens “120 Sekunden Porträts”. Hier erzählen Wissenschaftler:innen und Berufslernende innerhalb von 120 Sekunden von ihrer Forschung, ihrem Job und über ihre Freizeit. Das Format soll Berufslernende und Forschende auf Augenhöhe zeigen und die Hemmschwelle gegenüber Forschenden senken.
Weiter wurde an der Berufs- und Ausbildungsmesse 2019 in Bern ein Stand betreut, bei dem sich die Jugendlichen informieren konnten, wie Berufe der Zukunft aussehen könnten und inwiefern diese in engem Kontakt mit der Wissenschaft stehen. Zugleich wurde mit den Teilnehmenden eine begleitete Umfrage gemacht, die interessante Schlüsse über das Verhalten der Jugendlichen an ihren Smartphones zulässt. Diese Erkenntnisse wurden anhand von qualitativen Interviews mit einzelnen VertreterInnen aus der Zielgruppe ergänzt. Aus den daraus gezogenen Schlüssen, konnte das Projektteam weitere Formate entwickeln und es wurden Influencer ermittelt, welche die Interessen der Zielgruppe mit wissenschaftlichen Inhalten verbinden können.
Um den Content aus den verschiedenen Formaten zu sammeln, wurde die Webseite wissensaft.ch entwickelt, welche die Möglichkeit bietet, dass Inhalte direkt kommentiert und gleichzeitig in den diversen sozialen Netzwerken geteilt werden können.
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 08.12.2021