Projektbeschreibung
Mit der Zielsetzung der Gebert Rüf Stiftung, sich in den drei baltischen Staaten im akademischen und wissenschaftlichen Bereich zu engagieren, ergibt sich zwangsläufig das Anliegen, die dafür notwendige "Basisstruktur" zu schaffen. Dazu gehört die Bereitstellung von entsprechender Literatur in prioritärer Weise. Mit dem vorliegenden Projekt ist beabsichtigt - in Zusammenarbeit mit anderen Partnern wie z.B. Pro Helvetia oder KOKO bzw. neu "Präsenz Schweiz" - an verschiedenen Universitätsstandorten geeignete Literaturpakete zu platzieren: Im Idealfalle können damit "Schweizer Lesezimmer" oder "Schweizer Lesecken" geschaffen werden. Im bescheideneren Fällen werden die Buchsendungen geeigneten Bibliotheken (allenfalls universitären Fachbibliotheken) eingegliedert.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
In Estland, Lettland und Litauen gibt es wenig bis keine Information oder Literatur über die Schweiz, was u. a. von Germanisten, Historikern, Deutschlehrern und Journalisten bemängelt wird. Die Intensivierung der Beziehungen zwischen den drei baltischen Staaten und der Schweiz setzt voraus, dass sich Interessierte über die wichtigsten Bereiche unseres Landes informieren können. Mit entsprechender Literatur und Zeitschriften (vgl. GRS-Projekt 024/00 „Swiss Baltic Net: Zeitschriftenabos“) soll diesem Bedürfnis entsprochen werden.
Stand/Resultate
Noch im Jahre 2000 konnten - in ausgezeichneter Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung Pro Helvetia - drei Schweizer Lesezimmer in Litauen etabliert werden. Das erste ist in die Universität Siauliai integriert; diese hat dem Lesezimmer als „Zentrum für schweizerische Kultur“ ein eigens Statut gegeben. Im Rahmen eines Festaktes wurde das Lesezimmer im Oktober 2000 von einer grösseren Gymnasiastendelegation aus Zürich (FGZ), die als „Jung-Botschafter“ amteten, feierlich eröffnet. Einen Tag später eröffneten die „Jungbotschafter“ das Schweizer Lesezimmer in der Universitätsstadt Kaunas. Dieses Lesezimmer ist Teil der Kreisbibliothek Kaunas; es liegt unmittelbar neben dem „Deutschen Lesezimmer“.
Im November 2000 reiste Dr. Hermann Köstler, Direktor der Zentralbibliothek, nach Vilnius um im (grossen) Raume des österreichischen Lesezimmers das „Schweizer Lesezimmer“ in der Adomas Mickevicius Bibliothek zu eröffnen. Mit dem aus der Schweiz angereisten gebürtigen Wiener Köstler wurde der österreichischen Seite für das in „ihrem Raume“ gewährte Gastrecht symbolisch gedankt.
Im Februar 2001 schliesslich konnte ein Schweizer Lesezimmer in Lettland, genauer im Hochschulstädtchen Liepäja (ehemals Liebau) eingerichtet werden. Dabei wurde unter dem Begriff „D-A-CH - Zentrum“ eine neue Form erprobt: das Zusammenwirken von drei Ländern. Dieses Experiment sollte nur dann wiederholt werden, wenn eine Aufteilung der Unkosten
gemäss der Grösse der drei Partner erfolgt. Die Eröffnung des D-A-CH - Zentrums nahm Botschafter Willy Hold vor, die Anwesenheit des österreichischen Botschafters und des Kulturrates der deutschen Botschaft waren sehr erfreulich, führten aber dazu, dass der entscheidende schweizerische Anteil nicht mehr wahrgenommen wurde (was sich z. B. in den Zeitungsartikeln zeigte).
Neben der Schaffung der genannten eigenständigen Informations- und Wissenszellen wurden diversen Partnern der Ankauf von Büchern für die Eingliederung in ihre Bibliotheksbestände finanziert. Das Projekt wird weitergeführt (vgl. GRS–018/01).
Publikationen
Schweizer Monatshefte, Februar 2001, Dossier: Die baltischen Staaten: „Auch wir sind Europa!“ (Seite 13)
Estland, Lettland, Litauen – schweizerisch-baltisches Lesebuch, Werd-Verlag, Zürich, 2001 (siehe Anhang C: „Schweizer Lesezimmer und Leseecken in den baltischen Staaten“)
Berichte in Litauen und Lettland: Zeitungen, Radio und Fernsehen
Medienecho
keine
Links
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 11.07.2013