Projektbeschreibung
Das WissensCHaftsbarometer Schweiz erhebt, über welche Kanäle, in welcher Form und wie häufig Schweizer Bürgerinnen und Bürger mit wissenschaftlichen Themen in Kontakt kommen, welche Einstellungen zu Wissenschaft sie vertreten, und wie gut sie über wissenschaftliche Themen informiert sind. Mittels einer repräsentativen, alle drei Jahre stattfindenden, dreisprachigen Befragung der Schweizer Bevölkerung lassen sich der gegenwärtige, tiefgreifende Wandel der Wissenschaftskommunikation und ihres Publikums nachvollziehen und Zusammenhänge zwischen Wissenschaftskommunikation, ihrer Nutzung und Reaktionen auf Seiten des Publikums aufdecken. Es fanden drei Befragungswellen – 2016, 2019 und 2022 – sowie drei begleitende Workshops statt. Ziel ist, das Projekt auch nach 2022 dauerhaft weiterzuführen.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Das WissensCHaftsbarometer ist konzipiert als regelmässige repräsentative Befragung der Schweizer Wohnbevölkerung. Durch die Daten, die dabei generiert werden, wird deutlich, welche Segmente der Bevölkerung durch (klassischen) Wissenschaftsjournalismus erreicht werden, welche Rollen neue Medien bei der Vermittlung von wissenschaftlichen Informationen spielen, wie Schweizerinnen und Schweizer Wissenschaft wahrnehmen und wo infolgedessen gegebenenfalls Probleme und Potenziale der Wissenschaftskommunikation liegen.
Da das Projekt als Langzeituntersuchung angelegt ist, lässt sich zudem nachvollziehen, inwiefern sich Kommunikation über und Wahrnehmung von Wissenschaft in der Schweiz wandeln. Entsprechend sind Empfehlungen für die Kommunikation von wissenschaftlichen Institutionen, den Wissenschaftsjournalismus und die Wissenschaftspolitik möglich und Anpassungen und Reaktionen auf den Wandel der Wissenschaftskommunikation können vorgenommen werden.
Die Ergebnisse des Projektes sind wissenschaftlich nutzbar, werden aber auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht – über Workshops mit Stakeholdern, eine projekteigene Website, eine gedruckte Broschüre mit Kernergebnissen, auf Social Media und in Form eines Kurzvideos, in Medienmitteilungen, an öffentlichen Veranstaltungen wie der Scientifica und durch die Bereitstellung der Datensätze in Datenbanken. Auf ihrer Basis ist es möglich, fundierte(re) Empfehlungen für die Wissenschaftskommunikation in der Schweiz zu formulieren und passgenauere Förderentscheidungen in diesem Bereich zu treffen.
Stand/Resultate
Erste Befragung 2016: Im März 2016 traf sich der Projektbeirat mit den Forscherinnen und Forschern des Wissenschaftsbarometers Schweiz an der Universität Zürich das ersten Mal. Das Team des Wissenschaftsbarometer Schweiz diskutierte zusammen mit dem Beirat eine erste Version des Fragebogens. Die telefonischen Befragungen für das wurden Ende Juni 2016 abgeschlossen. Innerhalb von drei Wochen wurden 1'050 Schweizer Bürgerinnen und Bürger in allen Sprachregionen zu ihren Einstellungen zu Wissenschaft und ihren diesbezüglichen Informationsquellen befragt.
Zweite Befragung 2019: Im Sommer 2019 fand die zweite Befragungswelle des Wissenschaftsbarometer statt. Mit einem Fragebogen, der grösstenteils dem der ersten Befragung 2016 entsprach, jedoch um einige aktuelle Themen ergänzt wurde, wurden erneut 1'050 Schweizerinnen und Schweizer befragt. Die Broschüre mit den Kernergebnissen des Wissenschaftsbarometer 2019 wurde im November 2019 veröffentlicht.
Dritte Befragung 2022: Die dritte Befragungswelle mit 1’052 Befragten fand im Spätsommer 2022 statt. Dabei wurden grosse Teile des Fragebogens der vorigen Erhebungswelle wiederverwendet, einige Fragen wurden jedoch angepasst und durch neue ersetzt: So wurde beispielsweise erstmals erhoben, wie häufig die Schweizerinnen und Schweizer Desinformation zu wissenschaftlichen Themen begegnen. Begleitet wurde die telefonische Befragung von einer repräsentativen Online-Befragung von 1122 Schweizerinnen und Schweizern. Die Ergebnisse wurden im Dezember 2022 veröffentlicht.
Publikationen
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Projektleitung
Prof. Dr. Mike S. Schäfer, IKMZ – Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung, Universität Zürich
Prof. Dr. Julia Metag, Institut für Kommunikationswissenschaft, Universität Münster, Deutschland
Projektmitarbeiter:in
M.A. Kira Klinger, Institut für Kommunikationswissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Deutschland
Dr. Niels G. Mede, IKMz – Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung, Universität Zürich
Assoziierte Mitarbeiterin
Dr. des. Silje Kristiansen, Universtität Bergen, Norwegen, Associate Professor, Centre for Climate and Energy Transformation (CET)
Projektbeirat
Prof. Dr. Martin Bauer, London School of Economics, ehemaliger Herausgeber der Fachzeitschrift «Public Understanding of Science» und Experte für internationale Umfrage-Forschung zu Wissenschaftsthemen
Prof. Dr. Heinz Bonfadelli, Universität Zürich, Experte für Gesundheits- und Wissenschaftskommunikation und Autor der Standardwerke «Medienwirkungsforschung» und «Medieninhaltsforschung»
Dr. Philipp Burkard Geschäftsführer von Science et Cite, Bern, des Kompetenzzentrums der Akademien der Wissenschaften Schweiz für den Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft
Dr. Fabienne Crettaz von Roten, Université de Lausanne, Expertin für Umfragen zu Einstellungen der Bevölkerung zu Wissenschaftsthemen
Prof. Dr. Michaela Maier, Universität Koblenz-Landau, Professorin für angewandte Kommunikationspsychologie, Expertin für Wissenschaftskommunikation und Methoden der empirischen Sozialforschung
Prof. Dr. Adrian Rauchfleisch, Assistenzprofessor am Graduate Institute of Journalism, National Taiwan University,
Prof. Dr. Stephan Ruß-Mohl, Università della Svizzera Italiana, Lugano, Experte für Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsjournalismus und Leiter des European Journalism Observatory
Dr. Markus Weisskopf, Table Media GmbH, Redakteur im Bereich Forschungspolitik, zuvor Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog Deutschland (Berlin) und Leiter des Wissenschaftsbarometer Deutschland
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 25.04.2024