Projektbeschreibung
10 Jahre nach seiner Gründung hat sich das Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel als Komptenzzentrum etabliert und stellt eine Erfolgsgeschichte dar, an der ein unter SwissFoundations koordiniertes Stiftungskonsortium einen massgeblichen Anteil hat. Ziel des CEPS ist die Stärkung und Entwicklung der Philanthropie in der Schweiz durch wissenschaftliche Fundierung. Der Leistungsnachweis ist in diesem Zeitraum beträchtlich mit über 2800 Studierenden in Lehrgängen und Vorlesungen, über 1200 Teilnehmenden an Tagesseminaren und eigenen Events, 29 peer-reviewed Beiträgen und weiteren 122 Publikationen. Dank der wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse, den vertieften NPO-Sektoranalysen sowie Publikationen wie dem Schweizer Stiftungsreport oder dem Swiss Foundation Code hat sich die Arbeitsqualität und die Transparenz des Sektors markant erhöht. Um die bedeutende Arbeit des CEPS für die Entwicklung der philanthropischen Arbeit in der Schweiz und seine wichtige Stellung im internationalen Austausch zu sichern, wird für den Zeitraum 2019 bis 2023 ein weiteres Konsortium aus privaten Förderstiftungen angestrebt. Es soll einen Beitrag im bisherigen Rahmen von CHF 400’000 bis 500’000 pro Jahr sichern (total CHF 2 bis 2.5 Mio.).
Der Aufbau eines universitären Kompetenzzentrums für Stiftungswesen und Philanthropie ist ein für den Stiftungsstandort Schweiz wesentliches Unterfangen. Im Zuge der Professionalisierung und Internationalisierung des Stiftungswesens kann sich ein gut im In- und Ausland abgestütztes Hochschulinstitut mit seiner angewandten Forschung zu einer treibenden Kraft entwickeln.
Stand/Resultate
Die strategischen Ziele für die Periode 2019-2023 sind unter anderem die Philanthropie in gesellschaftlichen Veränderungsprozessen erforschen, Transparenz und Datenverfügbarkeit erhöhen sowie die internationale Bedeutung des CEPS vertiefen.
Im Jahr 2021 wurden so viele wissenschaftlichen Publikationen abgeschlossen wie noch in keinem Jahr zuvor und mit dem NPODataLab konnte ein wichtiger Meilenstein für eine bessere digitale Datengrundlage im NPO-Sektor fertig gestellt werden. Gerade auch durch die veränderten Kontaktformen der Pandemie war das CEPS international aktiver, einerseits mit online-Vorträgen an verschiedenen Universitäten im Ausland, andererseits durch die Einladung von Forschenden online und in Präsenz nach Basel. Organisatorisch war die Ausgliederung der Beratungsaktivitäten in die Firma Con·Sense Philanthropy Consulting ein wichtiger Schritt, um einerseits die Aktivitäten des CEPS zu konsolidieren und andererseits einen Pool an Know-how zu schaffen, der aufgrund der Konstruktion als Uni-Institut im CEPS nicht möglich wäre.
In der Forschung standen Themen wie philanthropische Investitionen, Verantwortlichkeit von NPO, Sektorkollaborationen und Freiwilligenarbeit im Fokus. Insgesamt wurden 14 Beiträge in Peer-reviewed Journals publiziert, hinzu kamen weitere für die Praxis bestimmte Studien und Beiträge. Hervorzuheben ist auch die Beteiligung an der vierten Auflage des Swiss Foundation Code, der von SwissFoundations herausgegeben wurde.
Zu philanthropischen Investitionen wurde zum zweiten Mal eine Studie zur Vermögensanlage von Stiftungen mit spezifischem Fokus auf nachhaltige Vermögensanlage und Impact Investing durchgeführt. Zudem wurden drei Dissertationen erfolgreich abgeschlossen (Verantwortlichkeit von internationalen NPO; Corporate Foundations als hybride Organisationen; Einfluss kollaborativer und konfrontativer NPO auf das Verhalten der Haushalte als Konsumenten und als Spender). Schliesslich wurde gleich mehrere Forschungsprojekte zur Freiwilligenarbeit durchgeführt. Einmal geht es um die Freiwilligenarbeit in der Pandemie. Daneben waren mehrere Publikationen dem Thema des Episodic Volunteering, also kurzfristigen Einsätzen, gewidmet. Schliesslich wurde eine Publikation zu Management-Paradoxen im Freiwilligen-management erstellt, die auf der Studie zu Freiwilligenarbeit im Gesundheitswesen basierte.
Neben der Forschungsarbeit stand die Weiterbildung im Zentrum der Aktivitäten. Mit der Schaffung des Master of Advanced Studies (MAS) in Nonprofit Management & Law hat das CEPS einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des Weiterbildungsprogramms gemacht. In diesem Rahmen wurde erstmals der CAS «Nonprofit & Public Management» angeboten. Eine weitere Innovation war die erstmalige Durchführung des Seminars «Good Foundation Governance», das Stiftungsratsmitglieder von Förderstiftungen die Grundlagen der Stiftungsratsarbeit vermitteln soll.
In der Lehre wurden die meisten Veranstaltungen online durchgeführt. Mit der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wurde ein neuer Lehrauftrag vereinbart, den die ehemalige Doktorandin Sophie Hersberger übernommen hat. Dabei geht es um Unternehmertum allgemein, jedoch wird auch auf Social Entrepreneurship eingegangen. Auch an anderen Orten wurde die Lehre online durchgeführt und dazu externe Referenten eingeladen. Georg von Schnurbein beispielsweise referierte im Research Seminar der Lilly School of Philanthropy an der University of Indiana und in der Seminar-Reihe des European Research Network on Philanthropy (ERNOP). Derzeit bestehen Forschungskooperationen mit der University of Pennsylvania (Prof. Ram Cnaan), der Erasmus Universität Rotterdam (Prof. Lucas Meijs), der Wirtschaftsuniversität Wien (Prof. Michael Meyer), der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Prof. Jörg Lindenmeier) sowie zur Wirtschaftsuniversität Prag (Dr. Oto Potluka). Weiterhin ist das CEPS an mehreren internationalen Forschungsanträgen beteiligt.
Insgesamt verzeichnet das CEPS weiterhin eine sehr positive Entwicklung entlang der strategischen Schwerpunkte, was sich auch in der Anerkennung durch wissenschaftliche und Praxispartner widerspiegelt.
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 29.05.2024