Projektbeschreibung
Der Fachkräftemangel in den naturwissenschaftlich und technisch ausgerichteten Berufen hat sich in den vergangenen Jahren dermassen akzentuiert, dass die entsprechenden Branchen infolge fehlenden Personals in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung spürbar gebremst werden. Und weil Naturwissenschaften und Technik, gemeinsam mit Mathematik und Informatik (MINT), in nahezu allen wertschöpfenden Prozessen der Volkswirtschaft eine wichtige Rolle spielen, tangiert dies zunehmend die nachhaltige Erarbeitung des Volkseinkommens. Da die Probleme nicht allein mit verstärkter Einwanderung qualifizierter Personen aus dem Ausland gelöst werden können, müssen zusätzliche Lösungen erarbeitet werden.
Die Zielsetzung des Projekts beinhaltet die Bündelung der bereits vorliegenden (Teil-) Analysen der erwähnten Probleme sowie die Entwicklung nachhaltiger, gesamtheitlich konzipierter, transdisziplinär und transinstitutionell erarbeiteter Lösungen sowie eine Umsetzungsunterstützung für alle Akteure.
Dabei sind sowohl natur- und ingenieurwissenschaftliche Fragen der Aus- und Weiterbildung zu lösen als auch die mit diesen verbundenen, ebenso bedeutsamen kulturwissenschaftlichen Aspekte. Die im Projekt realisierte engere Zusammenführung zahlreicher bildungsbezogenen Kräfte der Schweiz dürfte zu neuen, nachhaltig wirksamen Beiträgen zur Lösung der MINT-Problematik führen.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Das Projekt ergänzt erstmals die laufenden vielfältigen Aktivitäten zur Reduktion des MINT-Fachkräftemangels mit einem nachhaltig wirksamen Lösungsansatz, in dem konzeptionell MINT-Betroffene und -Akteure in vier vernetzten Themenbereichen eingebunden sind. Es sind dies die obligatorischen Schulen, die Sekundarstufe II (Mittelschulen und Berufsbildung), die Tertiärstufe sowie die ausserschulischen Bereiche. Ergänzend dazu werden die Querschnittsthemen Chancengleichheit/Gender sowie Information und Kommunikation behandelt. Zahlreiche Institutionen der Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sind in diesen transinstitutionellen Umsetzungsansatz eingebunden.
Der Vorschlag für das NFP «Bildung und Nachwuchsförderung im Bereich MINT» ist auf eine längerfristige Perspektive ausgelegt, während die Wirtschaftprojekte kurz- bis mittelfristige Wirkung aufweisen sollen.
Stand/Resultate
Ausgehend von einem nachweislich substantiellen Forschungsbedarf ist ein Vorschlag für ein neues Nationales Forschungsprogramm (NFP) «Bildung und Nachwuchsförderung im Bereich MINT» formuliert worden. Dieses wird im Rahmen der im vierten Quartal 2013 vorgesehenen Eingaberunde dem Bund unterbreitet.
Zudem wurde das Vorhaben «Wirtschaftsprojekte» initiiert mit dem Ziel, verstärkte Koordinationen und Kooperationen von MINT-Angeboten zur Förderung des MINT-Interessens Jugendlicher zu realisieren. Die dabei entstehenden neuen Angebote sollen eine stärkere geografische Verbreitung sowie eine verbesserte Anschlussfähigkeit über verschiedene Altersstufen hinweg aufweisen. Die Realisierung beginnt in der zweite Hälfte 2013.
Publikationen
Medienecho
«Den Nachwuchs begeistern. Private Initiative zur Behebung des Fachkräftemangels», NZZ vom 9.11.11
«Die Kinder neugierig machen. Der MINT-Fachkräftemangel erfordert didaktische Anstrengungen in der Schule», NZZ vom 24.11.11
«Den Naturwissenschaften fehlt der Nachwuchs», Radio DRS 2, 17.4.2012
«Ingenieure, sorgt für Nachwuchs». Technische Rundschau 2/2012
«Stiftung MINTeducation und tunBasel 2012», info Nr. 6 der Handelskammer beider Basel, Juni 2012
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Kernteam MINTeducation:
Prof. Dr. Richard Bührer, Projektleiter MINTeducation,
buehrer@bluewin.notexisting@nodomain.comchStefan Fahr, Management- und Wirtschaftsberatung, 9034 Eggersriet
Paul W. Gilgen, Einzelmitglied SATW, 9100 Herisau
Modulverantwortliche:
Prof. Dr. Marlies Buchmann, Universität Zürich
Prof. Dr. Heinz Bonfadelli, Institut für Publizistikwissenschaften und Medienforschung, Universität Zürich
Dr. Anne-Françoise Gilbert, Universität Bern
Thorsten-D. Künnemann, Direktor Technorama Winterthur
Prof. Dr. Regula Kyburz-Graber, Universität Zürich
Prof. Dr. Peter Labudde, Leiter Zentrum Naturwissenschafts- und Technikdidaktik, Pädagogische Hochschule der FHNW
Prof. Dr. Jürg Schweri, Leiter Forschungsschwerpunkt Steuerung der Berufsbildung, Eidg. Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB
Prof. Dr. Willi Stadelmann, ehemaliger Direktor der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz PHZ und ehemaliger Präsident der Rektoren der Pädagogischen Hochschulen COHEP
Prof. Dr. Andreas Vaterlaus, Professor für Physik und Ausbildung, Laboratorium für Festkörperphysik, ETH Zürich
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 12.05.2020