Redaktion
Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.
Kooperation
Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Interfakultäres Institut für Ost- und Ostmitteleuropa IIOOE der Universität Freiburg; Universität München
Projektdaten
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Projekt-Nr: GRS-036/11
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Förderbeitrag: CHF 20'000
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Bewilligung: 30.05.2011
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Dauer: 06.2011 - 03.2012
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Handlungsfeld:
ASCN, 2009 - 2018
Projektleitung
Projektbeschreibung
In den postsozialistischen Ländern des östlichen und südöstlichen Europa, von denen mehrere bereits EU-Mitglieder sind, haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten politische (und wirtschaftliche) Funktionseliten etabliert und Formen politischer Kultur herausgebildet, die nicht nur für die Politikwissenschaft, sondern auch für die Soziologie und Kulturwissenschaften von großem Interesse sind. Zu nennen sind die betonte Unterscheidung zwischen Eliten und Gesellschaft, personalisierte Machtstrukturen und geschlossene (korrupte) Machtnetzwerke. Die Tagung geht aus von einem akteurszentrierten Ansatz und einem weiten Begriff der «politischen Kultur», der nicht nur die politischen Systeme und Institutionen, sondern auch die kulturellen Verhaltens- und Ausdrucksformen aller Akteure umfasst. Ziel der Tagung soll es sein, ausgehend von der vor-sozialistischen Periode die Entwicklungen im (süd)östlichen Europa in der Zeit des Sozialismus und vor allem des Postsozialismus zu analysieren. Es handelt sich dabei, so ist in den letzten Jahren deutlich geworden, um – aus westeuropäischer Sicht – vertraute und positive, zum Teil aber auch um unerwartete und (angesichts der normativen Vorgaben der EU) recht problematische Entwicklungen. Dabei zeigen sich allerdings zwischen den Ländern des (süd)östlichen Europa deutliche Unterschiede, die zu beleuchten Aufgabe der Tagung war.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Insgesamt soll die Konferenz die Frage beantworten: Wie ist im östlichen Europa nach zwei Jahrzehnten pluralistischer Demokratie die politische Kultur der Eliten beschaffen? Ist diese Kultur der politischen Akteure in hohem Maße von traditionellen Vorstellungen von Macht und von personalisierten sozialen Netzwerken determiniert? Oder handelt es sich nicht vielmehr um reine Interessenspolitik, in der Symbole, Kulturen u.ä. Legitimierungsfunktionen übernehmen und die Macht über dem abstrakten Konstrukt des (Rechts-)Staates steht? Die Tagung leistet den Beitrag die Rolle der «neuen Eliten» bei der Formierung der politischen Kultur im (süd)östlichen Europa zu beleuchten. Diese Fragestellung zielt bewusst nicht auf Institutionen und Systeme, sondern auf die wichtige Rolle der politischen Eliten in diesem Prozess. Die Konferenz versammelt rund 25 Referenten. Zudem sollen mehrere WissenschaftlerInnen aus dem Südkaukasus eingeladen werden, um Forschungsergebnisse zu präsentieren, sowie ihre wissenschaftlichen Netzwerke auszubauen zu können. Die Veranstaltung ist Teil der Strategie, Konferenzen zum Thema Osteu¬ropa zu organisieren, um ForscherInnen aus dem Südkaukasus daran zu beteiligen.
Stand/Resultate
Vom 10. bis 13. November 2011 fand die Konferenz unter dem Titel «Politische Kultur und Kultur der politischen Eliten im östlichen Europa» in München statt. Zur interdisziplinären Konferenz an der Ludwig-Maximilians-Universität hatten Herr Prof. Dr. Klaus Roth und Herr Prof. Dr. Nicolas Hayoz eingeladen. Organisiert wurde diese Tagung vom interfakultären Institut für Ost- und Ostmitteleuropa der Universität Fribourg, in Zusammenarbeit mit dem J.G. Herder-Forschungsrat.
An insgesamt 4 Tagen diskutierten Forscherinnen und Forscher aus ganz Europa über die Themen politische Kultur und Kultur der politischen Eliten. Dabei standen Fragen nach dem Zusammenhang zwischen Eliten, politischer Kultur und Demokratie aber auch die historischen Ausgangsbedingungen der heutigen politischen Kultur im östlichen Europa auf der Tagesordnung. Ein Teil der Tagung widmete sich speziell den politischen Eliten und Kulturen in Russland und dem Südkaukasus. Um über diese Themen zu referieren waren auch Forscher aus der Region eingeladen (3 aus Georgien; 2 aus Armenien).
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Prof. Dr. Nicolas Hayoz, Projektleiter,
nicolas.notexisting@nodomain.comhayoz@unifr.notexisting@nodomain.comch Prof. Klaus Roth, Universität München,
k.notexisting@nodomain.comroth@lrz.notexisting@nodomain.comuni-muenchen.notexisting@nodomain.comde Denis Dafflon, Projektkoordinator, Universität Freiburg
Jan Kreuels, Unterassistent, Universität Freiburg, Pérolles II, Boulevard de Pérolles 90, 1700 Fribourg (Schweiz),
jan.notexisting@nodomain.comkreuels@unifr.notexisting@nodomain.comch
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 12.05.2020