Projektbeschreibung
Der Universitäre Forschungsschwerpunkt (UFSP) Asien und Europa untersucht die vielfältigen Prozesse der Aneignung und Abgrenzung in Kultur, Religion, Recht und Gesellschaft, die zwischen Asien und Europa stattgefunden haben und gegenwärtig stattfinden. Der Forschungsschwerpunkt dient der Schaffung von innovativen und interdisziplinären Forschungsstrukturen und hat zum Ziel, exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in den beteiligten universitären Disziplinen (Ethnologie, Geographie, Geschichte, Indologie, Islamwissenschaft, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Religionswissenschaft, Sinologie, Theologie, Ostasiatische Kunstgeschichte) zu fördern. Er dient dem Wissenstransfer zwischen den asienwissenschaftlichen Fächern und dem Wissenstransfer von der Universität an die Gesellschaft.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Die Gebert Rüf Stiftung fördert den Universitären Forschungsschwerpunkt Asien und Europa seit dem 1. Januar 2006 und hat dem Projekt mit dieser Anschubfinanzierung einen um zwei Jahre vorgerückten Beginn ermöglicht. Die Universität Zürich beteiligt sich im Jahr 2008 mit CHF 800'000.-- an der Finanzierung und übernimmt ab 2009 die gesamte Finanzierung in der Höhe von CHF 1'600'000.--. Zudem hat die Humer Stiftung für akademische Nachwuchskräfte kürzlich beschlossen, zwei Doktorandenstellen für die Dauer von drei Jahren (2008-2010) zu finanzieren.
Dieses Nachwuchsförderungsprojekt initiiert eine neue Form der interdisziplinären und interfakultären Forschungskooperation. Bei der Untersuchung der vielfältigen Beziehungen zwischen den Regionen Asiens und Europas werden Fragestellungen, Forschungsmethoden und Kompetenzen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zusammengeführt.
Stand/Resultate
Derzeit arbeiten insgesamt einundzwanzig Nachwuchsforscher und Nachwuchsforscherinnen an Dissertations- und Post-Doc-Projekten zum Themenkomplex Asien und Europa. Sie werden am UFSP Asien und Europa im Rahmen einer systematischen Graduierten- und Postgraduiertenausbildung gefördert: Ein regelmässiges Forschungskolloquium, thematische Arbeitsgruppen sowie Workshops zu theoretischen und methodischen Fragen dienen der interdisziplinären Vernetzung der Forschenden und der Erweiterung ihrer wissenschaftlichen Kompetenzen. Kurse in Vortragstechnik und anderen Fertigkeiten schulen die Forscherinnen und Forscher in der erfolgreichen Wissensvermittlung.
Im Sinne eines Wissenstransfers an die Gesellschaft organisiert der UFSP Asien und Europa regelmässig öffentliche Vorträge, vermittelt die Forschenden im Rahmen eines Referierendendienstes an interessierte Gruppen der Gesellschaft, schreibt jährlich einen Preis für exzellente Maturitätsarbeiten an Zürcher Schulen aus und bietet Expertise für die Medien an. Er will durch mit diesem Angebot an die Öffentlichkeit, wissensgestützte und rationale Debatten und Problemlösungen fördern und zum Verständnis gesellschaftlicher und politischer Realitäten und deren historischer Bedingtheit beitragen.
Publikationen
Hotz, Sandra, „Vom Katalog zur Generalklausel hin zur speziellen gesetzlichen Regelung: Japanische Irrtumsregelungen“, in: Zeitschrift für japanisches Recht 23/1 (2007), S. 178-186
Kosmatopoulos, Nikolaos, „Eyal, Gil, The Disenchantment of the Orient: Expertise in Arab Affairs and the Israeli State, Stanford University Press 2006“, Rezension in: Journal of the Society of Anthropology in Europe 7/1 (2007), S. 12-13
Müller, Simone, „Jean-Paul Sartres Konzeption von Freiheit und moralischer Verantwortung in der japanischen Nachkriegsliteratur: Noma Hiroshis ‚Abhandlung über Sartre’ (Sarutoru ron) und sein Roman ‚Kreis der Jugend’ (Seinen no wa)“, in: Carnets Jean-Paul Sartre. Eine Moral in Situation, hg. v. Peter Knopp u. Vincent von Wroblewsky, Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang, 2007, S. 139-158 (Jahrbuch der deutschen Sartre-Gesellschaft)
Nef Saluz, Claudia, Islamic Pop Culture in Indonesia. An Anthropological Field Study on Veiling Practices Among Students of the Gadjah Mada University of Yogyakarta, Arbeitsblatt 41, Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern 2007
von Wyss-Giacosa, Paola, „Ethnographische Bildquellen der frühen Aufklärung. Bernard Picarts Illustrationen in den Cérémonies et coutumes religieuses de tous les peuples du monde“, in: Interkulturelle Kommunikation in der europäischen Druckgraphik im 18. und 19. Jahrhundert, hg. v. Philippe Kaenel u. Rolf Reichardt Hildesheim: Olms Verlag, 2007, S. 95-118
„Et plus ultra. Gedanken des Amsterdamer Buchhändlers Jean Frédéric Bernard über das Reisen“, in: Genauigkeit : Schöne Wissenschaft, hg. v. Wolfgang Marschall, Paola von Wyss-Giacosa u. Andreas Isler, Bern/Sulgen 2008, S. 110-119
„Piktorale Ethnographie Asiens im 17. und 18. Jahrhundert”, in: Bulletin der Schweizerischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts 31 (2007), S. 13-15
Medienecho
„Blick von aussen: Gastprofessor Michael Kinski über seine Eindrücke in Zürich, in: Unijournal 1 (2007)
„Indien ist eine erfolgreiche Demokratie“, in: Der Bund (3. März 2007)
„Die EU muss die Türkei unterstützen“, in: Unipublic (13. April 2007)
„Die Islamisten kämpfen ihre letzte Schlacht“, in: Tages-Anzeiger (13. April 2007)
„Ich bin der offizielle Atheist der arabischen Welt“, in: Der Bund (14. April 2007)
„Demokratisierung der arabischen Welt ist möglich“, in: Radio DRS, Echo der Zeit (14. April 2007)
„Die EU muss die Türkei unterstützen“, in: Unimagazin 2 (2007)
„Brückenschlag nach Asien“, in: Unireport (2007)
„Pendlerin zwischen den Kulturen“, in: NZZ (9. Mai 2007)
„Yakuza, Karate und die Meiji-Renovation“ in: Unipublic (23. Mai 2007)
„Japan und der Westen“ Interview mit Prof. Dr. Kenichi Mishima in: Radio DRS, Kontext, DRS2 (6. November 2007)
„Eine grosse symbolische Geste wäre nötig“ (Interview mit Prof. Dr. Kenichi Mishima) in: Der Tagesanzeiger, Dezember 2007
Ammering, Inge, „Vernetzte Forschung: Universitärer Forschungsschwerpunkt Asien und Europa an der Universität Zürich“ in: Bulletin der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturen und Gesellschaften des Vorderen Orients 25 (Herbst 2007), S. 16 f.
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Kontaktperson: Dr. Inge Ammering, Geschäftsführerin UFSP Asien und Europa, c/o Orientalisches Seminar, Wiesenstrasse 9, 8008 Zürich,
inge.notexisting@nodomain.comammering@access.notexisting@nodomain.comunizh.notexisting@nodomain.comchProjektmitarbeiterInnen Forschung: lic. phil. David Arn, lic. iur. Mahide Aslan, Sevket Ates M.A., lic. phil. Natalie Böhler, Dr. Sandra Hotz, lic. phil. Rohit Jain, Nicolas Kosmatopoulos M.A., lic. phil. Dominik Linggi, Dr. Elham Manea, Dr. Simone Müller, Dr. Urs Müller, lic. phil. Claudia Nef-Saluz, Dr. Olga Serbaeva-Saraogi, Dr. des. Henning Sievert, Suk-man Dessimoz Tang M.A., lic. phil. Marco Vitale, Dr. Paola von Wyss-Giacosa, lic. phil. Andreas Zangger
Beteiligte FachvertreterInnen der Universität Zürich: Prof. Dr. Andrea Büchler (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Prof. Dr. Ulrike Müller-Böker, PD Dr. Norman Backhaus (Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät), Prof. Dr. Dorothea Lüddeckens, Prof. Dr. Daria Pezzoli-Olgiati, Prof. Dr. Konrad Schmid, Prof. Dr. Christoph Uehlinger (Theologische Fakultät), Prof. Dr. Helmut Brinker, Prof. Dr. Peter Finke, Prof. Dr. Jörg Fisch, Prof. Dr. Robert H. Gassmann, Prof. Dr. Andreas Kaplony, Prof. Dr. Christian Marek, Prof. Dr. Katja Michaelowa, Prof. Dr. Shalini Randeria, Prof. Dr. Andrea Riemenschnitter, Prof. Dr. Ulrich Rudolph (Projektleitung), Prof. Dr. Dieter Ruloff, Prof. Dr. Peter Schreiner, Prof Dr. Hans Thomsen (Philosophische Fakultät).
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 18.03.2020