Projektbeschreibung
Akute Lungenschädigung (acute lung injury=ALI, sowie acute respiratory distress syndrome=ARDS) ist ein Syndrom mit einem grossen Spektrum zunehmenden Ausmasses. Es handelt sich hierbei um einen ausgeprägten Zellschaden in der Lunge mit starker Beeinträchtigung des Gasaustausches. ALI und ARDS führen nicht selten zu einem akuten Lungenversagen, was mit einer Mortalität von 30-40% verbunden ist. Es wird angenommen, dass experimentell das Endotoxinmodell dem klinischen Bild des ARDS ähnlich kommt. Trotz grosser Bemühungen während der letzten Jahre ist es jedoch bis anhin nicht gelungen, die Mortalität des ALI/ARDS zu senken, was in gewisser Weise das lückenhafte Wissen über das Krankheitsbild reflektiert. Apoptose und Nekrose, zwei Arten von Zelltod, sind sehr wichtige Mechanismen des initialen Lungenschadens, jedoch sind die genauen Zusammenhänge fehlend.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Mit der Unterstützung eines originellen und klinisch relevanten Projekts leistet die Gebert Rüf Stiftung einen Beitrag zur Lungenforschung in der Schweiz. Im weitesten Sinn ist es zudem auch eine Unterstützung eines erstes Ansatzes zur translational research, da aufgrund der erhobenen Daten weitere Studien am Patienten geplant und durchgeführt werden können.
Stand/Resultate
Ziel dieser Studie war es, die Vorgänge der Interaktion von Effektorzellen mit Zellen der unteren Luftwege zu analysieren und dabei die Rolle der Nekrose im entzündlichen Geschehen der unteren Luftwege zu evaluieren. Dabei wurde der Fokus auf die Hypoxie gelegt. Die alveoläre Hypoxie bzw. Hypoxämie wird immer wieder als wichtigen Ko-Faktor erwähnt, der das Ausmass des ALI/ARDS wesentlich beeinflussen kann. Unsere Studien haben gezeigt, dass die Hypoxie zu einer vermehrten Expression des Zelloberflächenmoleküls intercellular adhesion molecule-1 führt, wodurch Effektorzellen an die Zielzellen gebunden werden. Erstaunlicherweise kommt es durch die erhöhte Interaktion von Effektor – Zielzelle nicht zu einem vermehrten Absterben letzterer, sondern die Zielzellen zeigen unter hypoxischen Bedingungen den Effektorzellen gegenüber vielmehr eine erhöhte Widerstandsfähigkeit. Dies ist auf eine vermehrte intrazelluläre Produktion von Stickstoffoxyd der Zielzellen zurückzuführen. Diese Beobachtung ist ausserordentlich interessant und könnte möglicherweise unter anderem auch auf Mechanismen hinweisen, die beim ‚ischemic preconditioning’ eine Rolle spielen.
Publikationen
Meyer S, Roth Z’graggen B, Blumenthal S, Borgeat A, Ganter MT, Reyes L, Booy C, Neff TA, Spahn DR, Beck-Schimmer B
Hypoxia attenuates effector-target cell interaction in the airway and pulmonary vascular compartment (eingereicht)
Yue T, Roth Z’graggen B, Blumenthal S, Neff SB, Reyes L, Booy C, Steurer M, Spahn DR, Pasch T, Neff TA, Schmid ER, Beck-Schimmer B
Acute lung injury: in vitro postconditioning with a volatile anesthetic (eingereicht)
Medienecho
keine
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 17.10.2018