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Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Kompetenzzentrum für Künstliche Gewebe zur Wirkstoffprüfung und Medikamentenentwicklung – BREF 2010

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses Projekt ist einer der fünf Gewinner der Jahresausschreibung 2010 «BREF – Brückenschläge mit Erfolg» – ein Kooperationsprogramm von Gebert Rüf Stiftung und Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz – KFH. Projektpartner: Gründungsmitglieder ZHAW Wädenswil und InSphero AG; biotechnnet Switzerland, das nationale Forschungskonsortium für Biotechnologie.

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-040/10 
  • Förderbeitrag: CHF 300'000 
  • Bewilligung: 27.10.2010 
  • Dauer: 01.2011 - 05.2013 
  • Handlungsfeld:  BREF, 2009 - 2010

Projektleitung

Projektbeschreibung

Medikamentenentwicklung und Wirkstoffprüfung können sich nicht länger auf konventionelle in vitro Tests mit Zellen in Kombination mit Tierversuchen abstützen. Neue Technologien, die die Funktion und Struktur von gesunden und kranken Geweben und Organen besser darstellen, sind im Vormarsch. Solche organähnlichen Gewebemodelle ermöglichen eine ganzheitliche in vitro Testung, die der in vivo Situation im Körper viel näher kommt als bisherige Methoden. Allerdings sind diese Technologien noch in einer zu frühen Entwicklungsphase, als dass solche menschlichen Gewebemodelle in der Pharmaindustrie routinemässig eingesetzt werden. Weiterentwicklungen zur kontrollierten und standardisierten Herstellung, zur Konservierung, Lagerung, Versand, Qualitätskontrolle sowie neue Analyseverfahren und Automatisierung sind erforderlich, um das volle Potential aus dieser Technologie zu schöpfen.

Um bei der Weiterentwicklung und Umsetzung dieser Schlüsseltechnologie entscheidend beizutragen, haben wir 2011 ein Kompetenzzentrum für künstliche Gewebe geschaffen. Ziel war es, die Kompetenzen der Hochschulen und der Industrie zu bündeln. Anstatt an verschiedenen Orten kleine Forschungsanstrengungen zu unternehmen, wollen wir die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung, klinischer und anwendungsorientierter Forschung und Industrie stärken.

Innerhalb von zwei Jahren konnte ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut werden, das bereits internationale Ausstrahlung erreicht hat: das Kompetenzzentrum „Tissue Engineering for Drug Development and Substance Testing“, kurz TEDD. Kristallisationskeim und Gründer waren die Fachgruppe Tissue Engineering der ZHAW und der Industriepartner Insphero AG. Anfang 2013 zählt TEDD über 30 zahlende Mitglieder aus dem In- und Ausland und über 100 Partner aus Forschung und Industrie. Das Kompetenzzentrum generiert eine Plattform, auf der innovative Technologien der 3D Zellkultur für die Anwendung in der pharmazeutischen, kosmetischen und medizintechnischen Industrie ausreifen und den Weg für die personalisierte Medizin vorbereiten. Das Zentrum deckt mit seinen Mitgliedern und Partnern die gesamte Wertschöpfungskette ab und stärkt dadurch den Wirtschaftsstandort Schweiz. TEDD ist weltweit bisher das einzige Zentrum dieser Art. Durch unsere aktive Präsenz in Europa und USA hat TEDD eine Vorreiterrolle eingenommen. Durch unsere Aktivitäten wurden der Bekanntheitsgrad unserer Schweizer Forschung und Entwicklung gesteigert und ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil erzielt.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Die Bündelung der Kräfte und der vielfältigen Kompetenzen der Schweiz war der Brückenschlag zum Erfolg. Um eine Schlüsseltechnologie solcher Tragweite aktiv beeinflussen zu können, ist es zwingend, alle wichtigen Player an einen Tisch zu holen. In der Schweiz sind die Kompetenzen dazu in vorbildlicher Art vorhanden: ausgewiesene Grundlagenforschung in den Universitäten - hervorragende Fachhochschulen und Forschungsinstitute wie CSEM und Empa für transnationale Forschung - eine starke Pharmaindustrie und Medizintechnik - innovative Technologie der ETHs und der Industrie -und bewährtes medizinisches Wissen in den Kliniken. Es ist gelungen, all diese Interessensgruppen für das Kompetenzzentrum TEDD zu gewinnen und zur zielgerichteten Kollaboration untereinander zu motivieren. Regelmässiger Wissens- und Technologieaustauch führt zu gemeinsamen, lösungsorientierten Projekten und erhöht das gegenseitige Vertrauen. Die erlebte, gemeinsame Stärke ist einzigartig und beflügelt.

Die Zeit ist reif: wir arbeiten daran, dass die viel versprechenden Technologien der menschlichen Gewebemodelle rasch, effizient und in hoher Qualität zur Medikamentenentwicklung und Wirkstofftestung beitragen können. Mit Sicherheit werden dabei alle Partner profitieren, nicht zuletzt die Patienten in einer mehr personalisierten Medizin.

Stand/Resultate

Das Kompetenzzentrum TEDD («Tissue Engineering for Drug Development and Substance Testing») ist etabliert und arbeitet erfolgreich seit 2 Jahren. Es ist eine Organisationseinheit der Zürcher Hochschule für Anwendungsorientierte Wissenschaften ZHAW und wird geleitet durch Prof. Dr. Ursula Graf-Hausner und ihr Team. Detaillierte Informationen zu TEDD finden sich auf http://www.icbc.zhaw.ch/tedd

1. Organisation
Ein fünfköpfiges Steering Committee bestimmt und organisiert die Aktivitäten des Kompetenzzentrums. Ein Beirat aus ebenfalls 5 Persönlichkeiten unterstützt das Steering Committee in strategischen Belangen.
Mitglieder des Zentrums zahlen einen Gestaltungsbeitrag von CHF 500 pro Jahr und profitieren dadurch von Vorzugsbedingungen bei Aktivitäten.
TEDD gehört gleichzeitig der Kompetenzplattform «3D Cell Culture and Tissue Engineering» des biotechnet Switzerland an, dem Forschungskonsortium des NTN Swiss Biotech (einem der National Thematischen Netzwerke der Schweiz). Biotechnet und Swiss Biotech unterstützen die Aktivitäten von TEDD.

2. Aktivitäten zum Wissens- und Technologietransfer
TEDD organisiert regelmässig Veranstaltungen, um die Partner zu vernetzen und den Wissens- und Technologieaustausch zu gewährleisten. Dazu gehören
- Firmenbesuche. 2013 z.B. Roche, Geistlich, Novaritis
- Wissenschaftliche Workshops. März 2013 «Barrier Models», Herbst 2013 «Liver Models»
- Wissenschaftliche Symposien und themenspezifische Sessions an Kongressen. Juni 2013 Clinam (European Foundation for Clinical Medicine), 2014 DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie)
- Jahresversammlung TEDD jeweils im Oktober in Wädenswil
- Jährliches Meeting des Biotechnet jeweils November in Olten

3. Forschung und Netzwerkprojekte
Einige Netzwerkprojekte konnten bereits in den vergangenen zwei Jahren initiiert und durchgeführt werden. Die Finanzierung dafür wurde anfänglich durch die Gebert Rüf Stiftung ermöglicht. Mit zunehmendem Erfolg konnten weitere Drittmittel akquiriert werden (Cash-Beiträge der Industrie, KTI und SNF). Erfolgreiche Beispiele sind
- Standardisierung der menschlichen Gewebe durch kontrollierten Einfrier- und Auftauprozess. Dadurch werden Herstellung, Lagerung, Versand und Verwendung der Gewebemodelle bei gleichbleibender Qualität gewährleistet.
- Automatisierung der Herstellung, Verwendung und Analytik von Gerüst-basierten Gewebemodellen. Es konnte gezeigt werden, dass auch komplexe Gewebemodelle automatisiert mit Liquid-Handling Systemen kontrolliert und reproduzierbar hergestellt und zur Wirkstofftestung verwendet werden können. Dadurch ist die automatisierte Anwendung bei hohem Durchsatz (High Troughput) möglich, wie sie beim Screening von Wirkstoffen in der Pharmaindustrie benötigt wird.
- Bioprinting – eine innovative Technologie zur Herstellung von 3D Geweben und Organen, ein noch laufendes KTI-Projekt
- Zahlreiche weitere Projekt sind auf der TEDD Webseite beschrieben
2013 werden 3-4 weitere Netzwerkprojekte angeschoben, sog. «Leuchtturmprojekte», um die Kollaboration unter den TEDD-Partnern zu fördern.

4. Weiterbildungskurse
Erfolg und Bekanntheitsgrad von TEDD spiegeln sich in der Tatsache, dass Mitglieder international für die Durchführung von ganztägigen Kursen zur 3D Zellkultur eingeladen werden (U. Graf, J. Kelm). 2013: SLAS in Orlando, USA und Informa, Berlin.

5. Publikationen
Sowohl in den öffentlichen Medien als auch in der wissenschaftlichen Fachpresse werden die Resultate der Netzwerkprojekte kommuniziert. Das Projekt „Bioprinting“ wurde im Dezember 2012 im Schweizer Fernsehen, Sendung Einstein vorgestellt.
TEDD initiiert und koordiniert eine Spezialausgabe über 3D Zellkultur in einem wissenschaftlichen Journal für Januar 2014: Advanced Drug Delivery Reviews ADDR

Wir danken der Gebert Rüf Stiftung sehr herzlich für die finanzielle Unterstützung und das sehr professionelle Coaching immer dann, wenn wir Rat benötigt haben. Der beständige und ermutigende Support des GRS Teams hat uns sehr geholfen und die unkomplizierte Abwicklung administrativer Belange hat es ermöglicht, unsere Zeit zu 100% für die fachlichen Inhalte einzusetzen. Diese gute Kollaboration hat sich im Spirit von TEDD niedergeschlagen. Herzlichen Dank!

Publikationen

http://project.zhaw.ch/de/science/tedd.html
Informationsflyer in Deutsch und Englisch

Medienecho

20.3.2013, EMPA, Biologische Schranken überwinden - Menschliche Gewebe im Reagenzglas «nachbauen»;
2/2013, Chemie Plus, Drehscheibe zwischen Grundlagenforschung und Industrie;
14.12.2012, 20 Minuten, Wissen: Künstliche Haut statt Tierversuch;
13.12.2012, Sendung Einstein, SRF 1: Neue Haut aus dem Drucker http://project.zhaw.ch/de/science/tedd/downloads.html

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  12.10.2018