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Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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SUN Swiss Urban NeighbourWoods – BREF 2012

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses Projekt ist einer der fünf Gewinner der Jahresausschreibung 2012 «BREF – Brückenschläge mit Erfolg» – ein Kooperationsprogramm von Gebert Rüf Stiftung und Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz – KFH. Projektpartner: Hochschule für Agrar-, Forst-, und Lebensmittelwissenschaften Zollikofen; Büro Pan Bern AG. Die erste Fallstudie findet in Zusammenarbeit mit der Stadt- und Ortsbürgergemeinde Baden statt.

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-049/12 
  • Förderbeitrag: CHF 300'000 
  • Bewilligung: 02.11.2012 
  • Dauer: 04.2013 - 12.2015 
  • Handlungsfeld:  BREF – Soziale Innovationen, 2011 - 2017

Projektleitung

Projektbeschreibung

Die zunehmende, besonders vielseitige Nutzung der Waldgebiete im urbanen Raum stellen Waldeigentü-mer, Forstbetriebe und Stadtbehörden vor neue Herausforderungen. Das Projekt SUNWoods befasst sich mit der Befriedigung der unterschiedlichen Bedürfnisse und dem dauerhaften aktiven Einbezug der Waldnutzergruppen. Angestrebt wird eine bedürfnisgerechte Gestaltung und Bewirtschaftung der Wäl-der im städtischen Umfeld. Solche «NeighbourWoods» haben sich im angelsächsischen Raum gut bewährt und werden nun auf Schweizer Verhältnisse angepasst. Anwohnende und Interessensgruppen sowie Stadt-behörden und Waldbewirtschaftende werden dabei als gleichwertige Akteure wahrgenommen. Neue Part-nerschaften zwischen diesen Akteuren dienen der Überwindung von existierenden sowie potenziellen Kon-flikten im Wald, und gemeinsam werden neue Wege eingeschlagen.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Win-Win-Bewusstsein schaffen: Stadt als Chance für den Wald und Wald als Chance für die Stadt;
Gegenseitige Wertschätzung: Zielkonflikte werden bei der gemeinsamen Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigt, welche ein dauerhaft sozialverträgliches, nachhaltiges Waldmanagement in stadtnahen Regionen gewährleisten;
Interdisziplinärere Erkenntnisgewinnung: Kombination von Angewandten Naturwissenschaften mit Sozialwissenschaften;
Schaffung innovativer, langfristiger Partnerschaften im Hinblick auf das Management der Ressource Wald

Stand/Resultate

In Kooperation mit verschiedenen Städten wurden Fallbeispiele erarbeitet. Am umfangreichsten waren die Arbeiten im Badener Stadtwald in Zusammenarbeit mit dem dortigen Stadtforstamt. Eines der aussagekräftigsten Resultate der Erhebungen war, dass sich viele Städter/-innen für ihren urbanen Wald engagieren möchten, aber nicht immer klar ist, wie dies umgesetzt werden kann. Dies birgt ein grosses Potential für Partnerschaften zwischen Behörden und der Bevölkerung.

Die Konfliktpontentiale zwischen Mountainbikenden und Wandernden wurden anhand einer problemzentrierten Analyse ermittelt. Eine Befragung an einem beliebten Standort in Badens Naherholungsgebiet mit Hilfe eines für das Projekt erarbeiteten sozialtheoretischen Analyserasters ergab, dass die Anforderungsprofile der beiden Nutzungsgruppen durchaus verschieden sind, der Perspektivenwechsel sowie die damit verbundene Rücksichtnahme jedoch mit Ausnahme von Einzelfällen vorhanden ist. Die Ausarbeitung der erwähnten theoretischen Grundlagen und deren Optimierung anhand von Erfahrungswissen durch Expertinnen und Experten aus den Bereichen «Governance und Nachhaltigkeit», «Nachbarschaft und Partizipation» sowie «Interessenabwägung und Konflikte» zählt zu den wichtigsten Resultaten des Projektes SUNWoods. Damit konnte eine Toolbox für optimale Stadtwaldanliegen geschaffen werden, die im Einklang mit Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung steht.

Ein weiteres Produkt, um u.a. dieses Wissen zu vermitteln, ist der Aufbau eines Netzwerkes, dem ArboCityNet. Zweck der Plattform ist der aktive Austausch von Erfahrungen und die Vernetzung der noch kleinen Schweizer Community im Themengebiet Urban Forestry. Angesprochen werden Bildungs- und Forschungsinstitutionen, Verbände, Behörden, Privatwirtschaft, Eigentümer/-innen und Nutzende von Grünräumen in den Städten und Agglomerationen. In der Kerngruppe befinden aktuell sich neben der BFH-HAFL fünf weitere Forschungseinrichtungen (WSL, ETH, ZHAW, HSR, hepia, Plante & Cité) und das BAFU. Ein erster Event zur Initialisierung des Netzwerkes erfolgte am 30. Oktober 2015 im Zentrum Paul Klee im Zuge der Ausstellung «About Trees».

Ein Folgeprojekt, das eine vertiefte Perspektive auf Chancenungleichheiten in der Waldnutzung einnimmt, konnte bereits während der Projektlaufzeit erfolgreich akquiriert werden. In diesem Projekt - Vielfalt im Wald – bedürfnisorientierte Untersuchungen im urbanen Raum - wird bis 2017 eine Dissertation an der BFH-HAFL in Kooperation mit der Universität Basel verfasst werden.

Publikationen

Baerlocher B, Bernasconi A, Kern M, Mühlethaler U, 2015. Sustainability and Governance in Urban Forests: The Swiss Case of Neighbourwoods – SUNWoods – and its Embedding in New Ways of Analysing Urban Woodland Management. Conference Proceeding Paper. In: Johnston M, Percival G (Hrsg.). Trees, People and the built environment II. Edinburgh, S. 143 - 150;
Kern M, Baerlocher B, Muehlethaler U, Bernasconi A, 2014. SUNWoods: bedürfnisorientiertes Waldmanagement im urbanen Raum. Schweiz Z Forstwes, 165 (3), 77.

Medienecho

Jaeggi M, 2015. Urban Forestry: von Bäumen und Menschen in der Stadt. dergartenbau, 24

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Bianca Baerlocher, Projektleiterin
Andreas Bernasconi, Projektpartner
Maren Kern, Kommunikation
Anke Schütze, Projektmitarbeiterin
Regula Kolar, Doktorandin

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  29.05.2020