Projektbeschreibung
Numerik und Modellbildung spielen heute bei praxisnahen technischen Projekten, besonders also für den Bereich der Fachhochschulen, eine immer wichtigere Rolle. Es ist sinnvoll, das entsprechende Know-How zentral aufzubauen, damit die erforderlichen Spezialkenntnisse nicht in jedem Einzelfall neu erworben werden müssen. Das Projekt will im Gebiet intelligenter thermischer Systeme eine kleine Gruppe aufbauen, die Arbeiten anderer Wissenschaftler unterstützt. Sie soll beim Aufbau eines nationalen Kompetenzzentrums eine aktive Rolle spielen.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Das Projekt will eine interdisziplinäre Forschungsgruppe aufbauen, welche im Bereich Energie und Umwelt Forschungsprojekte realisiert und den bestehenden Abteilungen theoretische und numerische Unterstützung anbietet. Das Projekt schliesst damit eine Lücke zwischen den Hochschulen, Fachhochschulen und der Industrie.
Stand/Resultate
Zu Beginn des Jahres 2001 wurde im Institut „Génie Thermique“ an der Fachhochschule in Yverdon-les-Bains die Gruppe für Modellbildung und Numerik gegründet. Die Gruppe ist schnell gewachsen und besteht heute aus dem Leiter Dr. Peter W. Egolf, einer Sekretärin mit Halbtagsstelle, Katy Winkelmann, zwei Doktoren je einer der Physik (Dr. Gilles Courret, Fachgebiet Thermische Systeme - Wärme) und des Ingenieurwesens (Dr. Andrej Kitanovski, Fachgebiet Thermische Systeme - Kälte), sowie zwei Absolventen von Fachhochschulen, Derrick Ata-Caesar (Fachgebiet Computational Fluid Dynamics) und Fabrice Gendre (Fachgebiet Programmierung in Java, C++, Delphi, Modelica, usw.).
Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch die GRS konnten einige interessante Projekte akquiriert werden:
1. EU-Projekt im Rahmen des Fünften Rahmenprogramms mit dem Titel „Phase Change Material Slurries and Their Commercial Applications (PAMELA)“. Dieses Projekt wurde von der Numerikgruppe initiiert; die Projektleitung musste aber an einen nichtschweizerischen Forschungspartner (Universität von Ulster in Nordirland) abgetreten werden.
2. Hes-so-Projekt: Programme “KIT” de calcul et le dimensionnement d’échangeurs à chaleur selon code ASIT “NTUBULAR”. Zellulär aufgebautes Java-Programm für die flexible Zusammenstellung von Wärmetauschern und der Berechnung ihres Verhaltens. Industriepartner ist die Firma CIPAG S.A. in Puidoux-Gare.
3. Hes-so-Projekt: Production “Coulis de galce“ à germination spontanée : Système “COLDECO”. Optimierung eines Ice Slurry-Generator-Prototyps. Industriepartner ist die Firma Socsil in Ecublens-Lausanne.
4. Hes-so-Projekt: Panneaux de raffraichissement hygro-actifs. Modellbildungen und numerische Simulationen in einem Projekt mit mehrheitlich experimentellem Anteil.
5. Hes-so Projekt: Technique de Charactérisations Visuelles du “Coulis de Glace”. Mit diesem Projekt und der Unterstützung der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) konnte ein Einjahresaufenthalt eines Assistenten an der Hokkaido Universtät in Sapporo und an der Universität von Okayama in Japan finanziert werden.
6. Durch die Industrie finanziertes Projekt: Simulation and Optimisation of an Extrusion Die for Tubes and Cables. CFD-Studie einer rheologischen Strömung für die Plastikdeposition auf Elektro-kabeln zu Isolationszwecken.
7. Hes-so-Projekt : Un Condenseur Thermoélectrique pour Eviter la Condensation sur les Plafonds Froids. Ein spezielles System mit Peltier-Element schafft einen kältesten Punkt und führt hier zu einer gezielter Kondensation von Wasser aus der Luft. Auf diese Weise kann der Betriebsbereich von Klimadecken ausgedehnt werden. Eine Zusammenarbeit für Designfragen mit der Ecole d’Art in Lausanne ist im Gange.
8. Hes-so-Projekt : Sonde Lambda. Es wird eine neue Messmethode für die Messung effektiver thermischer Leitfähigkeiten von Phase Change Slurries entwickelt. Es handelt sich um eine Flash-Methode (Laser oder Hitzdraht) mit der ein Heiz-Dirac-Impuls generiert wird.
9. Projekt des Bundesamtes für Energie: Version Francaise des Logiciels “IDEA” & Développements Futurs. Berechnungsprogramm zur Unterstützung der SIA-Norm 380/1, mit Gültigkeit im Baubereich.
10. EUREKA-Projekt: Solar Liquid Desiccant Cooling System (SOLDEC). Bau eines neuen Absorbers und Studium der Gesamtanlage. Entwurf neuer Regelkonzepte, usw.
11. Partikel-Detektor-Kühlung eines Apparates der Elementarteilchen-Physik in New Mexiko auf -110 Grad Celsius für die Messung der Masse des Majorana Neutrinos. Die Gruppe SIT ist „Subcontractor“ in einem National-Fonds-Projekt der Physikabteilung der Universität Neuenburg. Theoretische Studien des Abkühlverhaltens und von thermischen Störungen werden durchgeführt.
Zurzeit sind auch vermehrt fachübergreifende Tätigkeiten in Planung (Nanotechnologie, Nanofluide, „Solid-solid Phase Change Material Slurries“, Brennstoffzellen, etc.). Die Direktion der EIVD unterstützt eine Ausdehnung des Tätigkeitsbereiches und die Anbietung der Kenntnisse numerischer Methoden auch in anderen Departementen der EIVD.
Der Gruppenleiter der Numerikgruppe ist der Vertreter der Romandie bei BRENET, dem nationalen Kompetenzzentrum, welches ihr Zentrum an der Hochschule Technik und Architektur Luzern (HTAL) hat.
Publikationen
Diverse Bücher, “invited papers”, Publikationen, Vorlesungsmanuskripte und Forschngsbericht der Gruppe SIT. Zu beziehen beim Projektleiter P.W. Egolf.
Medienecho
La Lettre du Parc, Mai 2003
La Presse Nord Vaudois, 23. April 2003
La Presse Nord Vaudois, 25. April 2003
KI Luft- und Kältetechnik, 4/2002
La Presse Nord Vaudois, 12. März 2002
Links
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 07.11.2018