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Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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KMU und Justiz - ökonomisch betrachtet

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Diese Rubrik wird erst seit 2010 erfasst.

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-054/98 
  • Förderbeitrag: CHF 150'000 
  • Bewilligung: 12.10.1998 
  • Dauer: 10.1998 - 08.2001 
  • Handlungsfeld:  Pilotprojekte, 1998 - 2018

Projektleitung

Projektbeschreibung

Das interdisziplinäre Projekt steht im Spannungsfeld von Jurisprudenz und Wirtschaftswissenschaft. Ausgangspunkt ist die Dringlichkeit der wirtschaftlich-rechtlichen Probleme der KMU und die Forschungslücken bei der Justiz. Untersucht werden die Auswirkungen unserer Rechtsordnung und -anwendung auf die Tätigkeit von KMU‘s. Das Projekt geht zentral der Frage nach, in welchen Bereichen die Rechtspraxis KMU‘s behindert oder fördert. Die Projektergebnisse sollen den KMU‘s direkt zur Verfügung gestellt werden.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Die Gebert Rüf Stiftung unterstützt das Kooperationsprojekt aus Rechtswissenschaft und Ökonomie aufgrund seiner Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schweiz: Die Schweizerische Privatwirtschaft wird zahlenmässig von Klein- und Mittelunternehmen (KMU) dominiert. Gelingt es, die Ergebnisse des Forschungsprojektes in anwendungsorientierter Weise darzustellen und den Anspruchsgruppen zur Verfügung zu stellen, so kann mit dem Projekt eine grosse Wirksamkeit erzielt werden.

Stand/Resultate

Einen ersten Meilenstein bildet die unter „Publikationen“ genannte Monographie über Mittelständische Unternehmungen und Justiz. Darin werden vor dem Hintergrund der quantitativ überragenden Bedeutung und mancher qualitativer Vorteile von KMU für die Schweizer Volkswirtschaft firmeninterne und externe Hindernisse bei der Nutzung dieser Aktivposten untersucht. Mögliche externe Hemmnisse sind rechtliche Regulierungen und Institutionen, wobei hier speziell die Justiz interessiert. Fallstudien zu zahlreichen Gerichtsentscheiden aus verschiedenen Rechtsgebieten zeigen immerhin, dass durchaus Ansätze zu wohlstandssteigernder, effizienter Gerichtspraxis in Bereichen vorhanden sind, die mittelständische Unternehmen betreffen.
In einer Richterbefragung, die separat publiziert werden wird, zeigt sich denn auch, dass Richter und Richterinnen den Massstab der Wohlstandssteigerung bei Auslegung und Lückenfüllung häufiger anwenden und implizite das Effizienzkriterium überzeugender finden, als sie zugeben. Gewiss wäre hier Weiterbildung und ein „schlankes“ Qualitätsmanagement, das seinerseits nicht übermässig viel Ressourcen binden soll, zusätzlich hilfreich.
Weiterbildung ist aber auch für KMU-Entscheidungsträger zentral. Insbesondere sollte das Recht als strategischer Erfolgsfaktor und nicht nur hinterher als Pannenhilfe gesehen werden. Weiterbildung für KMU-Kader ist nicht nur in Schriften gefordert, sondern - im Kanton Basel-Landschaft - in der Praxis verwirklicht worden.Auf den Transfer von Ergebnissen in die Lehre - am WWZ der Universität Basel und an der Fachhochschule beider Basel (FHBB) - ist in diesem Projekt überhaupt grosser Wert gelegt worden.
In einer weiteren Arbeit ist die wirtschaftsrechtlich relevante Gesetzgebung des letzten Jahrzehnts in der Perspektive der volkswirt- schaftlichen Effizienz und der Nutzung des KMU-Potenzials untersucht worden. Aus dieser Sicht stehen aber auch wirtschaftsrechtliche Gesetzesntwürfe zur Diskussion. Sie werden nach deren Bedeutung für die Gründung und spätere Lebensphasen von KMU abgefragt.
Dank der Finanzierung dieser Forschungen durch die Gebert Rüf Stiftung konnten ergänzende Mittel ausgelöst werden: seitens des Lotteriefonds des Kantons Basel-Landschaft und von der Stiftung zur Förderung der Fachhochschule beider Basel (FHBB).
Ein Anschlussprojekt mit Beginn im Herbst 2001 wird von der FHBB unterstützt: Es behandelt effizienzsteigernde Massnahmen in ausgewählten öffentlichen Bereichen, vor allem in der Justiz und überdies im tertiären Sektor des Bildungswesens.

Publikationen

Peter Stolz (unter Mitarbeit von Stephan Gass): Mittelständische Unternehmungen (KMU) und Justiz - Eine ökonomische Analyse. „Schweizer Schriften zum Handels- und Wirtschaftsrecht“ (hrsg. von Prof. Dr. P. Forstmoser), Band 200, Schulthess Juristische Medien AG: Zürich 2000.
Peter Stolz: Tendenzen im schweizerischen Wirtschaftsrecht - KMU und volkswirtschaftliche Effizienz. In: Schweizerische Juristen-Zeitung, 97. Jahrgang (2001), Nr. 6, S. 113-123.
Peter Stolz unter Mitarbeit von Stephan Gass und Christian Edelmann: Justiz im Spannungsfeld von Recht und ökonomischer Effizienz - Theorie und Empirie. In: Recht, 20. Jahrgang (2002), Heft 3, S. 108-117.

Medienecho

keine

Links

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  21.12.2018