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Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Schreiben! Ecrire!

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Hochschule der Künste Bern

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-065/07 
  • Förderbeitrag: CHF 150'000.00 
  • Bewilligung: 24.04.2008 
  • Dauer: 01.2009 - 02.2012 
  • Handlungsfeld:  Bildung Schweiz, seit 1998 - 2012

Projektleitung

Projektbeschreibung

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2006 hat das Schweizerische Literaturinstitut neben der Grundausbildung im Bachelor-Studiengang Literarisches Schreiben schon mehrfach Schreibateliers für professionelle AutorInnen und literarische ÜbersetzerInnen sowie für junge Schreibende angeboten. Das rege Interesse, auf das diese Ateliers gestossen sind, hat deutlich gemacht, dass ein Bedürfnis nach Weiterbildungsangeboten im Bereich des literarischen Schaffens besteht.

Ziel des Projekts «Schreiben! Ecrire!» war es daher, auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen sowie weiterer, sukzessive aufgebauter und ausgewerteter Veranstaltungen ein Weiterbildungsprogramm zu entwickeln. Das Weiterbildungsangebot konzentriert sich auf die drei Schwerpunktbereiche «Literatur produzieren» (Schreiben), «Literatur übersetzen» und «Literatur vermitteln». Die Programme sind auf Deutsch und Französisch konzipiert und verstehen sich auch als Austauschplattformen über Themen des Bi- und Plurilingualismus und der Interkulturalität.

Es wurden fünf Pilotkurse organisiert, vier fanden statt (dabei wurde jeder Kurs parallel für deutsch- und französischsprachige Teilnehmende durchgeführt). In diesen Pilotkursen, die sich an Lehrkräfte der Sekundarstuffe II richteten, ging es einerseits darum, den Teilnehmenden zu ermöglichen, in der Auseinandersetzung mit KollegInnen ihre eigene literarische Schreib- und Vermittlungspraxis kritisch zu beleuchten und sie davon ausgehend fortzuentwickeln. Andererseits wurden Fragen der Didaktik des kreativen Schreibens im Schulunterricht präsentiert und diskutiert, die von den Teilnehmenden selbst in ihren Klassen weiterentwickelt werden konnten. Die Kurse wurden von Autoren und Didaktikern geleitet, die über Erfahrungen in diesem Bereich verfügen. Zudem war die Begegnung am Literaturinstitut eine Möglichkeit, über die Sprachkulturen hinaus den eigenen literarischen und kulturellen Horizont zu erweitern und das Bewusstsein für die kulturelle und literarische Diversität der Schweiz zu schärfen.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Innovation und Originalität: «Schreiben! Ecrire!» versteht sich als innovatives Weiterbildungsprojekt, mit dem das Schweizerische Literaturinstitut im Bereich des Literarischen Schreibens eine Lücke schliesst; denn «Schreiben! Ecrire!» ist als Weiterbildungsprojekt in der Schweiz einzigartig, da keine andere Schweizer Einrichtung professionelle Weiterbildung in Literarischem Schreiben anbietet, zumal im Hochschulbereich.

Mehrsprachigkeit: nimmt man den Aspekt der Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit hinzu – eine zentrale Komponente von «Schreiben! Ecrire!» –, ist das Projekt auch im Vergleich mit anderen europäischen Ländern einmalig.

Nachwuchsförderung: durch die Fortbildung von Personen aus den Bereichen Lehre oder Literaturvermittlung, die ihre Erfahrungen ihrerseits weitergeben, hat das Projekt «Scheiben! Ecrire!» den Effekt einer indirekten, multiplikativen Nachwuchsförderung. Für das Thema «Literarisches Schreiben» konnten Schülerinnen und Schüler über Literatur als kreative Praxis sensibilisiert werden.

Transferpotential: wie der Bachelorstudiengang Literarisches Schreiben stellt das Weiterbildungsprogramm «Schreiben! Ecrire!» eine Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Expertise und deren praktischer Anwendung dar und zielt auf den Transfer von Kenntnissen, praktischen Fertigkeiten und konkreten Erfahrungen in Literarischem Schreiben ab.

Wirksamkeit: «Schreiben! Ecrire!» entspricht einem erwiesenen Bedarf; die Resultate sind nun fassbar. Das Projekt und seine aktuellen Folgemassnahmen stützen sich auf das breite Netzwerk des Literaturinstituts und auf die Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen. Ausserdem ist es in den institutionellen Rahmen des Literaturinstituts und der Hochschule der Künste Bern integriert und erhält von dort administrative und fachliche Unterstützung, auch bei der Öffentlichkeitsarbeit.

Interdisziplinarität kennzeichnet das Umfeld, in dem das Projekt «Schreiben! Ecrire!» angesiedelt ist: das Literaturinstitut bietet eine Bachelor-Ausbildung mit transdisziplinären Anteilen an und ist in den interdisziplinären Kontext der Hochschule der Künste Bern integriert.

Stand/Resultate

Die übergeordnete Zielsetzung des Projekts «Schreiben! Ecrire!» war es, ein regelmässiges, zweisprachiges Weiterbildungsprogramm in Literarischem Schreiben zu lancieren.

Ab Herbst 2011 wird der CAS «Schreiben und schreiben lassen» mit einem ersten Zyklus beginnen, der jährlich (oder je nach Nachfrage jedes zweite Jahr) angeboten wird. Der CAS basiert auf den Erfahrungen der Pilotkurse für Lehrkräfte, die im Rahmen des Projekts «Schreiben! Ecrire!» seit 2009 stattgefunden haben. Der CAS ist Teil der Weiterbildungsangebote der Hochschule der Künste Bern und richtet sich an Deutsch- und Französischlehrkräfte der Sek. I, II und der Primarstufe sowie an Literaturschaffende aus dem Vermittlungsbereich. Die CAS-Kurse finden parallel auf Französisch und Deutsch statt und ermöglichen den Austausch zwischen den Teilnehmenden. Das berufsbegleitende Programm umfasst 12 ECTS-Credits und schliesst mit dem Certificate of Advanced Studies BFH Schreiben und schreiben lassen – Literaturateliers und Literaturvermittlung im Schulunterricht ab.

2011 wurde zudem ein Übersetzungskurs konzipiert und ausgeschrieben, «Traduire heisst schreiben, übersetzen c’est traduire». Im Kern dieses Pilotkurses steht das Literarische Übersetzen als kreative Schreibpraxis. Leider meldeten sich aus terminlichen und finanziellen Gründen zu wenige ÜbersetzerInnen für den Kurs an, sodass er nicht stattfinden konnte. Die einzigartige inhaltliche Positionierung des Kurses stiess jedoch auf breites Interesse. Der Pilotkurs wird je nach Möglichkeiten zu einem günstigeren Termin erneut angeboten werden. Die Vorbereitungen dieses Kurses haben wichtige Erkenntnisse und Kontakte mit Partnerinstitutionen gebracht. Im Bereich des Übersetzens ist ein CAS «Praxis und Kontext des Literarischen Übersetzens» angedacht, der als Mittelpunkt die eigene Praxis hat, die durch Mentoring (Einzelbetreuung) begleitet wird. Wie bei dem ebenfalls angedachten CAS für SchriftstellerInnen stellen sich hier komplexe finanzielle Fragen, da die professionnell Schreibenden oftmals nicht über ausreichende finanzielle Mittel für die Kurskosten verfügen. Diesbezüglich wurden von der Projektleitung Kontakte mit Stiftungen geknüpft, um diese Fragen zu lösen.

Die grosse Resonanz der Pilotkurse für Lehrkräfte hat Anfragen von Schulen generiert. So nahmen 2010 Schülerinnen und Schüler einer Sekundarschule aus dem Kanton Zürich an einem eintägigen Schreibworkshop am Literaturinstitut teil, die Erfahrung wird 2011 mit einer anderen Schule wiederholt (in beiden Fällen kam die Initiative von den Lehrkräften, die Workshops wurden/werden vom Literaturinstitut geführt). Ebenfalls wurden in Zusammenarbeit mit der PH Sankt Gallen zwei ad-hoc Kurse für Lehrende kreiert, die aus dem Programm «Schreiben und schreiben lassen» entwickelt worden sind.

Ein weiteres Echo zu den Piltokursen, die im Projekt realisiert wurden, war ein reges Interesse von Laien, die aber an andere bestehende Kurse weiter geleitet werden müssen, da die Weiterbildungen der Fachhoschulen sich nur an professionnell etablierte Kreise richten. Ein Schnupperatelier für InteressentInnen für den Bachelor in Literarischem Schreiben wird seit 2009 als regelmässiges Angebot der Informationstage der HKB angeboten; das Konzept dazu wurde in Zusammenarbeit mit der Projektleitung von «Schreiben! Ecrire!» erarbeitet.

Die Projektleitung war zudem Sparringpartner bei der Konzipierung des CAS «Teaching Artists» für KünstlerInnen aus Visuellen Künsten, Musik, Literatur oder Theater, die Projekte in Schulklassen durchführen (dieser CAS wird ab Herbst 2011 an der HKB angeboten).

Generell wurden durch das Projekt viele Kontakte mit Lehrinstitutionen, Stiftungen, lokalen und nationalen Organisationen im Bereich des Literarischen Schreibens geknüpft oder es wurden bestehende Beziehungen erweitert (z.B. mit dem AutorInnenverband AdS, mit Pro Helvetia, mit dem Übersetzerhaus Looren, mit dem Centre de traduction littéraire der Universität Lausanne, usw.). Das Netz rund um das Weiterbildungsprogramm und das Schweizerische Literaturinstitut hat sich nun auch um Kontakte mit den PHs (in Bern aber auch in Sankt Gallen und Lausanne) erweitert. Das Literarische Schreiben als Lehrinhalt (als Praxis und als Didaktik) in einem zweisprachigen Kontext hat sich durch die Wechselwirkungen zwischen Bachelor in Literarischem Schreiben und dem Projekt «Schreiben! Ecrire! » und dank einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit als Thema etabliert. Die Integration in das Weiterbildungsprogramm der HKB ist auch vollzogen, der CAS «Schreiben und schreiben lassen» ist eine direkte und nachhaltige Folge des Weiterbildungsprojekts.

Die Durchführung von Pilotkursen, ihre Evaluierung, die Recherchearbeiten auf dem Feld der Weiterbildungen im Literarischen Schreiben / Übersetzen und die vielen Kontakte mit SpezialistInnen aus diesen Feldern haben gezeigt, dass weiteres Potenzial in diesem Bereich besteht, in manchen Feldern gibt es sogar eine grosse Nachfrage (z.B. im Bereich des Schulunterrichts).

Publikationen

noch keine

Medienecho

Radio Jura Bernois, Journal, Sonntag, 1.2.2009, 12.15 und 18 Uhr;
Bieler Tagblatt, Freitag, 13.2.2009, S.22, «Nichts für den Elfenbeinturm» von Fredy Frei;
Le Courrier, Montag, 30.8.2010, S.11, «En bref: Ecrire et faire écrire», JS;
Podium, Berner Kulturjournal, 2.2011, S. 10-11, «Lust auf Neues?», R. Stibi.

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Dr. Marie Caffari, Projektleiterin, Institutsleiterin, marie.notexisting@nodomain.comcaffari@hkb.notexisting@nodomain.combfh.notexisting@nodomain.comch
Alexander Wenzel, Projektleiter Weiterbildungsprogramm «Schreiben! Ecrire!», Leiter des CAS «Schreiben und schreiben lassen», Schweizerisches Literaturinstitut, alexander.notexisting@nodomain.comwenzel@hkb.notexisting@nodomain.combfh.notexisting@nodomain.comch

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  21.12.2018