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Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Swiss Ebony II – Modifizierte heimische Hölzer für den Musikinstrumentenbau

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Empa Dübendorf, Labor für Angewandte Holzforschung; ETH Zürich, Chair Wood Materials Science; Wilhelm Geigenbau AG in Suhr; Robert Stempfle, Fachwerkstatt für Holzblasinstrumente in Zürich; Geigenbauschule Brienz; Schweizer Verband der Geigenbauer und Bogenmacher (SVGB); Verband Deutscher Geigenbauer (VDG); Swiss Wood Solutions AG in Zürich

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-065/16 
  • Förderbeitrag: CHF 154'000.00 
  • Bewilligung: 20.04.2017 
  • Dauer: 07.2017 - 01.2019 
  • Handlungsfeld:  Pilotprojekte, 1998 - 2018

Projektleitung

Projektbeschreibung

Im traditionellen Musikinstrumentenbau werden Holzarten verwendet, die zunehmend verschiedenen Handelskontrollen und Artenschutzbestimmungen unterstehen (WA/CITES, IUCN Red List, Lacey Act, etc.). Dies betrifft dutzende von Arten, z.B. auch das Ebenholz, welches auch für den Bau von Saiteninstrumenten verwendet wird (Griffbretter, Wirbel, Saitenhalter, Kinnstützen). Diese Situation stellt für Instrumentenbauer und Musiker weltweit eine wachsende Herausforderung dar, weil die Materialverfügbarkeit abnimmt.

Auf dieser Ausgangslage basierte bereits das Projekt Swiss Ebony, das in den Jahren 2016 und 2017 durchgeführt wurde. Dabei wurden nachhaltige Hölzer aus heimischer Waldwirtschaft über mehrere Entwicklungsschritte so modifiziert, dass sie nun als hölzerne Ebenholzalternative dienen können.

Das vorliegende Projekt «Swiss Ebony II» (2017/2018) ermöglichte die Fertigentwicklung des neuen Materials. Als Ziel wurde vorgegeben, dass das Material nicht nur ökologisch, juristisch und ethisch unbedenklich sein soll, sondern auch technisch dem Ebenholz mindestens ebenbürtig. Dabei wurde genau auf die Kundenbedürfnisse der Musikinstrumentenbauer geachtet. Die Arbeiten waren daher vornehmlich darauf ausgerichtet, die gewünschte Materialfarbe einzustellen und die physikalischen Eigenschaften weiter zu verbessern. Das Thema und die erfolgreichen Resultate haben ein breites Medienecho ausgelöst (TV, Radio, online- und Printmedien). Für die Vermarktung des Materials wurde im Oktober 2016 der Empa & ETH-Spin-off Swiss Wood Solutions AG gegründet. Die Markteinführung wurde im April 2018 eingeleitet, nach erfolgreichen Workshopergebnissen bei der Wilhelm Geigenbau AG.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Die Interdisziplinarität des Projektes stellt eine Besonderheit dar: Bereits das vorangehende Projekt Swiss Ebony I umfasste die vier Disziplinen Holzphysik, Chemie, Holztechnologie und Musikinstrumentenbau (Streichinstrumente, Holzblasinstrumente). Im vorliegenden Projekt «Swiss Ebony II» wird diese Interdisziplinarität fortgeführt und um die zusätzliche Dimension der Ökonomie (Perspektive des Start-up Managements) erweitert. Nur eine gute Zusammenarbeit auf all diesen Feldern kann den gemeinsamen Erfolg bewirken.

Stand/Resultate

Im Verlaufe des Projekts wurde ein Material aus einheimischen Hölzern (Ahorn, Fichte) für Musikinstrumententeile entwickelt, welches gleiche oder sogar bessere klangliche Eigenschaften als Ebenholz besitzt. Dadurch besteht die Hoffnung, dass ein Alternative zum übernutzten Ebenholz angeboten werden kann. Die Rückmeldungen zum neuen Material sind weit überwiegend positiv, auch von renommierten Musikern. Verschiedene Produkte für Streichinstrumente in den Farben caramel (Fichte) und dunkelbraun (Ahorn) gelangten bereits zur Marktreife: Z.B. Kanthölzer für Geigen-, Bratschen- und Cello-Griffbretter oder -Saitenhalter, Wirbel und Endknöpfe. Als Muster zur Präsentation der neuen Produkte wurde eine Geige mit Instrumententeilen aus dem neuen Material bestückt, welche bei Kunden und auf Messen zum Einsatz kommt. Das Material besitzt Potential für weitere Anwendungsgebiete wie Gitarrengriffbretter, Geigenbögen, Holzblasinstrumente (Flöten, Klarinetten), Billard-Queues, Kameragriffe und Uhrenbauteile. Auf verschiedenen dieser Gebiete befindet es sich momentan in der Testphase.

Publikationen

Zogg, C. (2017) …schwarz wie Ebenholz. In: EmpaQuarterly, Nr. 58, S. 24-25;
Binkert, M. (2016) Voller Musikgenuss dank Bergahorn. Schweizer Holzrevue, Heft 12, 2016, S. 4-5;
Binkert, M. (2016) Wie die ETH mit Swiss Ebony Schmugglern das Handwerk erschwert. Schweizer Holzrevue, Heft 12, 2016, S. 2-3;
Binkert, M. (2016) Wissenschaftler gegen illegale Holzfäller. Schweizer Holzrevue, Heft 12, 2016, S. 5;
Sonderegger, W. (2015) Ahornholz – Physikalisch-mechanische Eigenschaften und anatomische Besonderheiten. Vortrag anlässlich der jährlichen Weiterbildungsveranstaltung des SVGB am 02.11.2015 in Zürich

Medienecho

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Holzwissenschaftler
Dr. Oliver Frederik Kläusler, Projektleiter, Empa & ETH
Dr. Walter Sonderegger, Holzphysiker, Empa & ETH
Dr. Munish Chanana, Chemiker, Empa & ETH
Dr. Philipp Hass, Holz-Ingenieur, ETH
Christian Goldhahn, Chemiker, Empa & ETH
Prof. Dr. Ingo Burgert, Chair Wood Materials Science, ETH Zürich & Empa Dübendorf

ExpertInnen für Instrumentenbau und Musik
Mark Wilhelm, Geigenbauer
Boris Haug, Geigenbauer
Gaspard Clerc, Geigenbauer
Robert Stempfle, Holzblasinstrumentenmacher
Hans Rudolf Hösli, Schulleiter, Geigenbaumeister

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  26.11.2020