Projektbeschreibung
Viele Technologie-basierte Startups, die Resultate aus der Grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung am Markt verwerten wollen, gehen durch das berüchtigte «Valley of Death» – durch eine Phase, wo es an Seed Money fehlt. In dieser prekären Phase ist es für sie nahezu unmöglich Design einzubinden, um ihre Produkte nutzerfreundlich, zugänglich und attraktiv zu gestalten. In dieser Phase werden auch oft die Entwicklung eines kundennahen Business Modells, von Services, einer Corporate Identity oder Marke vernachlässigt, um am Markt von Beginn weg als Technologieführer aufzutreten. Alle erwähnten Faktoren erhöhen die Attraktivität des Startups und seiner Produkte gegenüber Investoren sowie gegenüber ersten Kunden.
Das vorliegende Projekt schloss die Lücke zwischen Hightech-Startups und Designern. Sechs Pioneer Fellows des Innovation and Entrepreneurship Laboratory (ieLab) der ETH wurden durch einen ganzheitlichen Einbezug von Design und strategisches Designmanagement begleitet. Dafür setzte das Projekt in der Inkubationsphase an. Die Unterstützung umfasste eine Analyse, wie Design im jeweiligen Projekt einen Mehrwert generieren kann, die Entwicklung einer angepassten Design Strategie (für Produkt/Services, Marke, Identity), die Vermittlung der richtigen Designkompetenz für das Projekt, das konkrete Prototyping von Interfaces, Produkten oder Services, etc. und die Implementierung einer Customer Experience Strategie an allen Kontaktpunkten.
Das Team der Hochschule Luzern konnte belegen, dass Design und Designmanagement in dieser Phase aus vielerlei Gründen zentral sind: einerseits um Aufmerksamkeit, Interesse und Engagement bei Anspruchsgruppen wie Investoren, Pilotkunden, Partnern, etc. zu genieren, und andererseits um eine klare Vorstellung, Form und Funktionalität für das zukünftige Produkt in seinem Nutzungskontext zu entwickeln. Sowohl professionelle Markom-Medien und Identitäten wie auch Szenarien oder konkrete Produkt- und Screendesign-Prototypen wirkten während des Early-Stage-Startup-Prozesses als Beschleuniger. Sie brachten die verschiedenen Technologien, Anwendungen und Geräte der Kommerzialisierung einen entscheidenden Schritt näher.
DesignSeed beabsichtigte ausserdem einen Wissenstransfer bzw. ein gemeinsames Lernen zwischen Ingenieuren und Designern, da beide Gruppen in ihrer Ausbildung oft wenige Berührungspunkte haben. Deshalb wurde die sechs «Cases» aufbereitet. Sie können nun als exemplarische Fälle sowohl in der Ingenieurs- wie der Designausbildung genutzt werden. Zusätzlich wurden Empfehlungen entwickelt, wie Kooperationen in Zukunft frühzeitig ermöglicht werden können.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Das Projekt schloss eine wichtige und lange vernachlässigte Lücke: Teils bedingt durch Wissensdefizite, teils durch mangelnde Finanzierung vergeben sich viele Tech-Startups die Chance, Designer frühzeitig in den Entwicklungs- und Startup-Prozess einzubinden. Damit verpassen sie auch die Möglichkeit bei «early adopters», Investoren oder bei Pilotkunden mit einem professionell gestalteten Produkt, Service oder Auftritt zu landen.
Stand/Resultate
Das Projekt wurde Ende März 2016 nach einer Projektdauer von knapp 2 Jahren abgeschlossen.
Das HSLU-Team hat mit folgenden Pioneer Fellows der ETHZ zusammengearbeitet:
rqmicro – rapid quantitative microbiology
ANYbotics – Robots that move through any terrain
noonee – The Chairolution
rehaptix – Advanced Rehabilitation Technologies (nur kurz)
TapTools – Build smarter-
Pregnolia – for informed pregnancy care
CellSpring – the next level of 3D Cell Culture
Publikationen
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 27.03.2024