Projektbeschreibung
Die Biologie-Olympiade ist ein hochstehender internationaler Wettbewerb für Mittelschüler und Mittelschülerinnen, mit dem Ziel den Nachwuchs in den Naturwissenschaften und den Austausch unter gleichgesinnten Jugendlichen aus ca. 60 Ländern aus der ganzen Welt zu fördern. Die Olympiade erfordert ein hohes fachspezifisches Wissen und Können, das zum Teil weit über den Mittelschulstoff hinausgeht. Während einer Woche werden die Fähigkeiten getestet, biologische Fragestellungen anzugehen und Experimente durchzuführen. Die Prüfungen decken die gesamte Palette der modernen Biologie ab. Teilnehmen können die vier Schülerinnen und Schüler, die als Sieger aus der nationalen Biologie-Olympiade hervorgegangen sind. Die Olympiaden finden jedes Jahr in einem anderen Land statt und werden unter anderem in den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Philosophie und Physik ausgetragen. 2013 findet zum ersten Mal die Austragung einer Internationalen Olympiade in der Schweiz statt.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Die Wissenschafts-Olympiaden wie jene der Biologie leben vom grossen ehrenamtlichen Engagement der nationalen Vereinsmitglieder, meist ehemalige NBO oder IBO Teilnehmende, oft Studenten, Doktorierende und Forscher. Die Durchführung der Olympiaden und die Teilnahme an den internationalen Anlässen sind nur dank diesem ehrenamtlichen Engagement möglich.
Der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs in den MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) entspricht einer Herausforderung für unsere Gesellschaft, die für ihr Funktionieren in hohem Masse abhängig von Fachkräften in den MINT-Disziplinen ist, diese jedoch nicht in genügender Zahl ausbildet. Der Entscheid über die künftige Studienrichtung ist nachweislich bereits in der Mittelschule vorhersehbar. Just in dieser Zeit setzten die Wissenschafts- und Biologie-Olympiade an. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Naturwissenschaften bei den Jugendlichen und verfolgen das Ziel, die Attraktivität dieser Disziplinen für ein späteres Studium und den beruflichen Werdegang zu fördern.
Es gibt kein vergleichbares Angebot das die Schülerinnen und Schüler zuerst in der Breite und danach an der Spitze, national und international fördert.
Stand/Resultate
Die 24. Internationale Biologie-Olympiade IBO 2013, die vom 14. bis 21. Juli 2013 in Bern stattfand, ist erfolgreich zu Ende gegangen. Von den 240 teilnehmenden Jugendlichen aus 62 Ländern erhielten 145 an der grossen Schlusszeremonie eine Medaille und 22 ein «Certificate of Merit» als Anerkennung für ihre hervorragende Leistung an diesem hochstehenden und intensiven wissenschaftlichen Wettbewerb.
Facts and Figures - Es nahmen teil:
62 Delegationen
2 Beobachter-Länder (für eine zukünftige Teilnahme)
Total 457 Gäste, davon
240 Jugendliche und
217 Begleiter aus Bildung, Forschung oder als Landesvertreter
70 Freiwillige
Innovationen
Die IBO 2013 hat in mehreren Bereichen neue Massstäbe gesetzt, wie die internationale Jury mehrfach betonte. Wegweisende Innovationen wurden eingeführt, u.a. im wissenschaftlichen Bereich mit einer eigens entwickelten Software.
- Ein neues Übersetzungssystem wurde erarbeitet, um die Arbeit der Jury zu unterstützen und zu vereinfachen. Im Vorfeld der Prüfungen werden die Fragen von der Jury diskutiert und anschliessend in allen Landessprachen übersetzt (ca. 33 Sprachen).
- Erstmals wurden Examen digital abgehalten, was u.a. die Korrektur vereinfachte und eine vertiefte statistische Analyse der Resultate ermöglichte. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in die Vorbereitungen künftiger Olympiaden und ähnlicher wissenschaftlicher Veranstaltungen einfliessen.
Examen
Die Prüfungen stellen das Herzstück jeder IBO dar. Den jugendlichen Teilnehmenden (Sekundarschule II) werden an zwei Tagen schwierige Prüfungen vorgelegt, die ungefähr dem Bachelor-Niveau entsprechen. Die Vorbereitungen für die vier Praktika und die mehr als 90 Theoriefragen dauerten über 1.5 Jahre, da die Fragen nicht nur interessant sein und auf aktuelle Forschungsthemen basieren sollten, sondern auch hohen formellen Anforderungen genügen mussten.
Gemäss internationalen Regeln berät anschliessend ein Expertengremium aus internationalen Fachpersonen im Vorfeld der IBO diese Fragen. Die finale Version der Prüfungsfragen wird dann in Englisch und Russisch der gesamten internationalen Jury vorgestellt, nochmals besprochen und anschliessend von diesen Jurymitgliedern in allen Landessprachen übersetzt. Ein aufwendiges Verfahren, das auch hohe Anforderungen an die technische Infrastruktur stellt.
Spannend an der IBO 2013 war, dass nicht reines Wissen abgefragt wurde, sondern dass beispielsweise die Fähigkeit geprüft wurde, ein Protokoll zu verstehen und umzusetzen oder aus gewonnenen Erkenntnissen oder vorliegenden Angaben, richtige Schlussfolgerungen zu ziehen.
Rahmenprogramm
Nebst dem Hauptziel der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung wird an den IBO viel Wert darauf gelegt, den Jugendlichen eine Plattform zur Vernetzung zu bieten. Dies gilt auch für die Jurymitglieder, die – unter anderem an einer «educational session» – ausserdem einen wissenschaftlichen und pädagogischen Austausch pflegen.
Während des Rahmenprogrammes erhielten die Gäste zudem Einblicke in die Natur und Kultur des Gastgeberlandes. So durften sie etwa die voralpine Flora und Fauna auf dem Niederhorn entdecken, an der «Swiss Night» an mehreren Workshops Schweizer Brauchtum kennenlernen oder sich an den Zeremonien von typischen kulturellen Einlagen begeistern lassen.
Am Spezial-Event «Biology around the World: Meet our Guests» auf dem Bundesplatz, Freitag, 19. Juli 2013, wurde in Zusammenarbeit mit Science et Cité dem interessierten Publikum eine einmalige Gelegenheit geboten, in ausgelassener Atmosphäre mit den Teilnehmenden in direkten Kontakt zu treten. Es war auch eine Gelegenheit, mehr über Projekte im Bereich der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung in der Schweiz zu erfahren.
Medienecho
Etwa 130 Beiträge über die IBO 2013 wurden in der Schweiz publiziert, lokal und national. Eine Auswahl ist unter
http://www.ibo2013.org/Medien/Publikationen/Publikationen/ zu finden.
Nachstehend einige Beispiele:
10.10.2012, Der Bund: Im olympischen Bern messen sich nächsten Sommer die Nachwuchs-Biologen
17.7.2013, SRF – Hauptausgabe der Tagesschau
17.7.2013, NZZ:Ein Hauch von Olympia
18.7.2013, RSI Rete due: Folio volante
20.7.2013, Berner Zeitung: 62 Nationen auf dem Bundesplatz
22.7.2013, 20minuten: Biologie-Olympiade: Die Super-Brains legen los
24.7.2013, 24heures: As de la biologie
2.8.2013, swissinfo.ch: High-stakes science contests draw elite crowds
http://www.swissinfo.ch/eng/science_technology/High-stakes_science_contests_draw_elite_crowds.html?cid=36581626Berichte zu den Biologie-Olympiaden, national und international finden sich zudem auf:
http://www.olympiads.ch/index.php?TPL=2&x10000_ID=244
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Irène Steinegger-Meier, administrative Projektleiterin,
steinegger@olympiads.notexisting@nodomain.comunibe.notexisting@nodomain.comchDr. Daniel Wegmann, wissenschaftlicher Projektleiter,
info@olympiads.notexisting@nodomain.comunibe.notexisting@nodomain.comchVerband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden, Universität Bern, Gesellschaftsstrasse 25, 3012 Bern
Mitglieder des wissenschaftlichen Komitees:
Dr. Joachim Gerhard Frommen, Institut für Ökologie und Evolution
Dr. Oliver Bossdorf, Institut für Pflanzenwissenschaften (IPS)
Stefan Meier, Institut für Pflanzenwissenschaften (IPS)
PD Dr. Gerald Heckel, Institut für Ökologie und Evolution, Abteilung Populationsgenetik
Dr. Christa Rhiner, Institut für Zellbiologie der Universität Bern (IZB)
Andreas Gruber, Institut für Zellbiologie der Universität Bern (IZB)
Michael Jutzi, Botanischer Garten Bern, Info Flora
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 18.03.2020