Projektbeschreibung
Unter der Leitung von führenden Architekten der Schweizer Architektur-Szene (Diener/Herzog/de Meuron/Meili) hat das ETH Studio Basel - Institut Stadt der Gegenwart eine mehrjährige Untersuchung über den Stand der Urbanisierung der Schweiz und über ihre Möglichkeiten zur Weiterentwicklung als europäischer urbaner Standort durchgeführt. Für die Sicherstellung der interdisziplinären Breite wurde das Projektteam mit den Mitteln der Gebert Rüf Stiftung um Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen erweitert.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Das Gesamtprojekt verlässt mit seiner öffentlicheitswirksamen Ausrichtung das Feld des Ausbildungsauftrages der ETH Zürich. Mit der interdisziplinären Erweiterung konnte ein aktuelles Projekt im Bezug auf die Wirksamkeit sinnvoll ausgebaut werden. Die Ergänzung kann der gegenwärtigen Debatte um den Siedlungsraum Schweiz wesentliche neue Impulse geben.
Stand/Resultate
Den Ausgangspunkt für das städtebauliche Porträt der Schweiz bildet die Hypothese, dass seit etwa vierzig Jahren grosse Teile des Landes einem kontinuierlichen und nur schwer lenkbaren Verstädterungsprozess unterliegen. Die Schweiz ist eine flächendeckende urbane Topographie. Keine Region, kein Ort des Landes kann heute beschrieben werden, ohne dass seine urbanen Eigenschaften zu Tage treten würden. Das primäre Ziel des Projekts ist eine sprachliche sowie bebilderte Beschreibung - ein Porträt.
In der ersten Phase des Projekts über die Schweiz ging es vor allem darum, den komplexen, städtebaulichen und landschaftsräumlichen Bestand in seiner Form und seiner Gestalt zu verstehen und eine möglichst breite Grundlage von Informationen und Bildmaterial zu schaffen. Bis zum Ende des Sommersemesters 2003 konnten 54 analytische Untersuchungen ausgewählter Gebiete zur Urbanisierung der Schweiz realisiert werden. Sie wurden während 7 Semestern von 123 Studierenden im Rahmen des Unterrichts im ETH Studio Basel erarbeitet. Diese Recherchen stellen in erster Linie eine umfangreiche, grafisch sorgfältig erfasste Sammlung von Fakten, Karten und Bildmaterial dar. Die Arbeiten beziehen sich jeweils auf bestimmte Aspekte der Fragestellung oder auf bestimmte Orte innerhalb des gesamten Untersuchungsgebietes, weshalb sie auch als Bohrungen bezeichnet werden.
Die zweite Phase beinhaltete die Aufbereitung des gesammelten Materials sowie die Vertiefung einzelner Teilaspekte. Seit Mitte 2002 wurde die Auswertung der Bohrungen vorwiegend auf die Themenbereiche "Schweiz", "Gemeinde" und "Urbane Typologien" konzentriert. In dieser Fokussierung werden die Forschungsresultate schliesslich mit einer umfassenden Publikation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Das Kapitel "Die Schweiz" befasst sich mit der Positionierung der Schweiz im europäischen Raum und stellt die Problematik thesenhaft dar. Unter dem Übertitel "Grenzen, Gemeinden" wird die Geschichte der räumlichen Organisation der Schweiz aufgezeichnet. Ein weiteres Kapitel umreisst die theoretischen Grundlagen, auf welchen das Projekt entwickelt wurde. Bei den Typologien wird zwischen fünf verschiedenen Ausformungen von Urbanisierung unterscheiden: Metropolitanregionen, Städtenetze, Stille Zonen, Resorts und Alpine Brachen.
Publikationen
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden mit einer in mehreren Sprachen erscheinenden Publikation dokumentiert (erscheint im Frühjahr 2005).
Medienecho
Hochparterre (6-7/01)
tec21/sia (20/02)
werk, bauen+wohnen (4/02)
Weltwoche (Nr.13/März 02)
db/deutsche bauzeitung (7/03)
werk, bauen+wohnen (10/04)
Links
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 26.07.2021