Projektbeschreibung
PatientInnen entwickeln sich immer mehr zu aktiven, informierten und verantwortlichen Teilnehmenden in der Gesundheitsversorgung. Für sie bietet das Universitätsspital Zürich seit August 1999 mit der Medizinischen Onlineberatung einen professionellen Service für schnelle, kostenlose und zeitpunktunabhängige Beratung zu individuellen gesundheitlichen Fragen. Ziel des Projektes war es Wissen und Erfahrung bezüglich virtueller Patientenberatung im Rahmen von Aus-, Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen an ÄrztInnen sowie MedizinstudentInnen zu vermitteln. Gegenstand der Veranstaltungen sind inhaltliche und formale Aspekte der Onlineberatung, Datenschutz und –sicherheit sowie ethische Richtlinien und infrastrukturelle Voraussetzungen. Basis hierfür sind Wissen und Erfahrungen der medizinischen Onlineberatung des Universitätsspital Zürich und anderer Anbieter auf dem Markt, kombiniert mit dem aktuellen Stand der Forschung und Technik.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Mit der Unterstützung dieses, dem innovativen medizinischen Zweig eHealth zugeordneten Projekt liegt die Gebert Rüf Stiftung auf einer Linie der nationalen Strategie eHealth die dem Thema eine wichtige strategische Bedeutung im Gesundheitswesen beimisst. Die Förderungkriterien sind kongruent mit den Zielen des geförderten Projektes, bezüglich:
- Wirksamkeit, da das Projekt wissenschaftliche Erkenntnisse in direkten Nutzen für Patienten und Gesundheitsversorger in der Schweiz umsetzt
- Transferpotential, da die Veränderung der Informations- und Kommunikationstechnologien in bestehende Prozesse des Gesundheitswesen implementiert werden
- Interdisziplinarität, duch die Zusammenarbeit von Medizinern, Psychologen und Informatikern werden fächer- und institutionsübergreifende Synergien geschaffen
- Originalität, da bisher nur selten Erfahrungen virtueller Patientenberatung an die heutige und künftige Ärztegeneration vermittelt wird.
Stand/Resultate
In einer ersten Phase wurde die bestehende Onlineberatungsplattform am Universitätsspital Zürich zu Aus-, Weiter- und Fortbildungszwecken erweitert, indem eine interaktive Lernumgebung eingerichtet und die Teilnehmenden selbständig darauf zurückgreifen konnten. Insgesamt wurden in den Jahren 2005 und 2006 fünf Weiterbildungsveranstaltungen angeboten und mit niedergelassenen ÄrztInnen und SpitalärztInnen durchgeführt. Diese finden weiterhin in unregelmässigen Abständen statt. Im Jahr 2005 wurde eine Tagungen zum Thema Qualitätssicherung bzw. Best Practice der "Virtuellen Patientenberatung" durchgeführt. Ein Symposium zum Thema Internetkonsultation fand im Januar 2006 in Kooperation mit Medgate in Zürich statt.
Im Rahmen der Vorlesung Hausarztmedizin wird seit dem WS 2005/06 ein Modul eHealth angeboten, dessen zentrales Element die Beratung von Patienten über das Internet ist. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit der Einheit für Hausarztmedizin der Universität Zürich im Universitätsspital Zürich.
Durch das Projekt konnten durch die Erarbeitung von Standards allgemeingültige und akzeptierte Richtlinien etabliert werden. Übernahme der Standards durch die Anbieter von medizinischer Onlineberatung in der Schweiz. Im Rahmen einer Dissertation wurden in 40 Schulklassen Vorträge zum Thema Internetberatung gehalten. Es nahmen daran insgesamt 658 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren teil.
Publikationen
Scheuer, E & Brockes MC. Erfahrungen aus 5 Jahren medizinischer Onlineberatung. Schweizerische Ärztezeitung, 2005; 86 (6), 356-8.
Medienecho
keine
Am Projekt beteiligte Personen
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 21.12.2018